Frühjahr: Die Jahreszeit, in der die Bäume grün und viele Felgen wieder glänzend werden. Denn in den Wochen um Ostern wechseln die meisten Autofahrer von Winterreifen auf Sommerbereifung – und säubern dabei Reifen und Felgen oder montieren wieder Leichtmetallfelgen und Zier-Radkappen.
Ein perfekter Zeitpunkt für jeden Autofahrer also, seinem Fahrzeug einen Frühjahrsservice zu gönnen und sich dabei auch einmal dem Zustand seiner Reifen zu widmen.
Mindestens 1,6 Millimeter Profil schreibt der Gesetzgeber für Reifen vor, Experten raten zu mehr: Drei Millimeter lautet etwa die Empfehlung des ADAC, sollten als Mindestprofil auf den Reifen sein. Beim Wechsel im Frühjahr ist die ideale Gelegenheit, die Tiefe des Profils zu prüfen. Entsprechende Messschieber gibt es im Autozubehör- und Reifenhandel, aber auch ein Ein-Euro-Stück leistet schon gute Dienste: Dessen Rand aus Nickel-Messing-Legierung ist knapp über 3 mm breit – lässt er sich also in voller Höhe ins Profil versenken, hat der Reifen noch genügend Reserven. Bei einem Winterreifen, dessen Profil knapp an oder unter dieser Grenze liegt, kann es sinnvoll sein, bereits jetzt über eine Neuanschaffung zur Wintersaison nachzudenken. Soweit man für diese Pneus allerdings eigene Felgen angeschafft hat, sollte man mit der Entsorgung warten: Die Felgenränder werden durch die aufgezogenen Reifen geschützt und können so bei der Reifeneinlagerung nicht beschädigt werden.
Winterreifen: Einlagern nach kurzem Service
Kühl, trocken, dunkel und ohne chemische oder mechanische Beeinflussung: So sieht das perfekte Reifenlager aus. "Winterreifen ohne Felge lagert man am besten senkrecht stehend ein. Auf Felgen aufgezogene Reifen kommen am besten liegend über den Sommer", rät Dr. Bernd Löwenhaupt, Entwicklungschef bei Dunlop. "Markenreifen moderner Bauart kann man danach getrost unberührt lassen – der alte Ratschlag, stehend gelagerte Reifen im Monatsrhythmus zu drehen ist überholt, denn die Konstruktion ist heute in aller Regel so stabil, dass sie sich während der Lagerung nicht verformt." Allerdings gilt es, vor der Einlagerung einige Punkte zu beachten. So markiert man die Einbauposition schon bei der Demontage auf den einzelnen Reifen mit Kreide (VL für "vorne links", "HL" für "hinten links" usw.) und wäscht den Schmutz des Winters fort: Dreck und Streusalzreste können nämlich durchaus für vorzeitige Alterungserscheinungen sorgen. "Bei der Einlagerung sollte man es deshalb auch nicht übertreiben und den Reifen zum Beispiel keinesfalls luftdicht verpacken", ergänzt Löwenhaupt. "Dann können Feuchtigkeitsreste nicht verdunsten, die dem Reifen ebenfalls nicht gut tun." Neben der Wäsche für Reifen und Felge sollte auch das Profil geprüft werden: Einlagerungen – etwa im Profil verklemmte Splitreste und kleinere Steine – können vorsichtig mit einem nicht zu scharfen Gegenstand entfernt werden.
Spritsparen durch Gewichtsersparnis
Auch das Auto hat beim Start ins Frühjahr eine Frischzellenkur verdient. So rät der ADAC zu einer Wäsche mit gründlicher Vorwäsche, auch eine Motorwäsche von Expertenhand kann sinnvoll sein. Ideal ist der Zeitpunkt auch für die Erneuerung von Scheibenwischerblättern, Scheibensäuberung von innen und außen, Prüfen von Motoröl- und Kühlwasserstand: Das alles lässt sich in einem Aufwasch erledigen. Beim Wechseln von Winter- auf Sommerreifen ist auch der Blick auf Radkästen und -aufhängungen samt Bremsen frei. Auch hier ist die Gelegenheit für einen kurzen Check gut. Wer seine Reifen in der Werkstatt wechseln lässt, sorgt dabei dafür, dass dieser prüfende Blick vom Fachmann stammt und kann gleich die Reifen gegen eine verhältnismäßig geringe Gebühr einlagern lassen – das spart Platz und Mühe. Letzter Schritt der Frühjahrskur: überflüssigen Ballast aus Auto und Kofferraum entfernen. Schließlich spart jedes Kilo weniger Gewicht Sprit und damit bares Geld.