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Ganzjahresreifen oder Winterreifen

„Der wärm­ste Win­ter seit Beginn der Tem­per­at­u­raufze­ich­nung“ – so lautete das Faz­it im April 2007, nach­dem der Win­ter viel Milde hat­te wal­ten lassen. Doch selb­st wenn in Zukun­ft die kalten Monate weniger Frost und heftigere Regen­fälle mit sich brin­gen, sollte man nicht auf die geeignete Win­ter­berei­fung verzicht­en. Nicht nur, weil es die neue Straßen­verkehrsor­d­nung unter Andro­hung von Bußgeld so vorschreibt, son­dern weil Som­merp­neus bei niedri­gen Tem­per­a­turen alles andere als sich­er sind.

Egal, ob der Asphalt glatt, nass oder trock­en ist. Die opti­male Betrieb­stem­per­atur der mit ein­er härteren Gum­mimis­chung aus­ges­tat­teten Som­mer­reifen liegt bei 10 bis 40 Grad, während Win­ter­spezial­is­ten bei minus 20 bis plus 10 Grad am besten arbeit­en. Hier kön­nen die weicheren Win­ter­gum­mis, die teil­weise bis zu 2000 Lamellen im Pro­fil aufweisen, ihre Vorteile klar ausspie­len: Sie verzah­nen sich opti­mal mit der Schneedecke – gute Boden­haf­tung und kurze Brem­swege auf glat­tem Unter­grund sind das Resul­tat. Es gibt jedoch noch eine weit­ere Reifen­spezies, die Aut­o­fahrer sich­er durch den Win­ter brin­gen kann: der Ganz­jahres­reifen. Er ver­fügt über eine Gum­mimis­chung, die einen Kom­pro­miss zwis­chen Som­mer- und Win­ter­reifen darstellt. Wer in milderen Regio­nen wohnt, in denen es nur an weni­gen Tagen im Jahr zu ein­er geschlosse­nen Schneedecke kommt, und keinen Win­terurlaub mit dem Auto plant, ist mit einem Ganz­jahres­reifen gut bedi­ent. Doch Vor­sicht! Beim Kauf sollte man unbe­d­ingt auf das Schneeflock­en­sym­bol acht­en, das für Win­ter­tauglichkeit bürgt.

Das weit ver­bre­it­ete M+S‑Symbol für Tauglichkeit bei Matsch und Schnee ist dage­gen immer häu­figer auch auf nicht win­tergeeigneten Reifen zu find­en. Viele Flot­ten und Kuri­er­di­en­ste ziehen gerne Ganz­jahres­reifen auf, da sie damit Umrüst- und Lagerkosten sparen. Der ADAC, bis­lang eher zurück­hal­tend in der Beurteilung von Ganz­jahres­reifen, emp­fiehlt inzwis­chen zumin­d­est jün­gere Mod­elle wie den Vec­tor 5+ von Goodyear für den Win­ter­be­trieb. Generell gilt jedoch: Für Aut­o­fahrer, die mehr als 20.000 Kilo­me­ter im Jahr unter­wegs sind, lohnt sich der jährliche Wech­sel von Som­mer- und Win­ter­reifen. Sie sind auf die jew­eilige Jahreszeit opti­mal abges­timmt. Wer weniger Fährt und über­wiegend inner­städtisch unter­wegs ist, spart mit Ganz­jahres­reifen.