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Goodyear legt im Reifenwerk Luxemburg eine Pause ein

In Lux­em­burg legt der größte US-Reifen­her­steller Goodyear einen Pro­duk­tion­sstopp ein. Vom 20. Feb­ru­ar bis zum 1. April soll­ten in dem lux­em­bur­gis­chen Werk keine Last­wa­gen-Reifen mehr her­stellt wer­den,

sagte Unternehmenssprech­er Jean-Paul Bruck am Mittwoch in Col­mar-Berg (Kan­ton Mer­sch). Rund 1300 Mitar­beit­er seien von dem Pro­duk­tion­sstopp betrof­fen. Vom 1. April an werde die Pro­duk­tion „in reduziert­er Form“ in ein­er Fünf-Tag-Woche wieder anlaufen. Die LKW-Reifen­pro­duk­tion in Col­mar-Berg ist die größte von Goodyear in Europa. In nor­malen Zeit­en laufen 5000 Reifen pro Tag vom Band.

Nach einem Sturz in die Ver­lust­zone stre­icht Goodyear zudem weltweit erneut 5000 Stellen. Wegen der Krise in der Auto­branche fuhr der Konz­ern im Schlussquar­tal 2008 ein Minus von 330 Mil­lio­nen Dol­lar (262 Mil­lio­nen Euro) ein. Der Umsatz brach auch wegen eines beson­ders schwachen Europa-Absatzes um 20 Prozent auf 4,1 Mil­liar­den Dol­lar ein, wie Goodyear Tire & Rub­ber am Mittwoch am Sitz in Akron (Ohio) mit­teilte. Zum US-Rivalen des deutschen Her­stellers Con­ti­nen­tal gehören auch Marken wie Dun­lop und Ful­da.

Der neuer­liche Job­a­b­bau trifft knapp sieben Prozent der zulet­zt weltweit 75.000 Mitar­beit­er. Bere­its im ver­gan­genen Jahr hat­te der Konz­ern rund 4000 Stellen gestrichen. Die Gehäl­ter der übri­gen Mitar­beit­er sollen einge­froren wer­den. Goodyear fährt die Pro­duk­tion zudem drastisch zurück, spart weit­er Kosten und will Konz­ern­teile verkaufen.

Im vierten Quar­tal 2007 hat­te der US-Branchen­führer noch einen Gewinn von 52 Mil­lio­nen Dol­lar erzielt. Der Ver­lust fiel nun noch höher aus als von Experten erwartet. Im Gesamt­jahr 2008 stand unter dem Strich ein Minus von 77 Mil­lio­nen Dol­lar nach einem Über­schuss von 602 Mil­lio­nen Dol­lar in 2007. Der Umsatz stag­nierte etwa bei 19,5 Mil­liar­den Dol­lar.

Knapp 60 Prozent sein­er Umsätze erzielt Goodyear außer­halb der USA. In der Region Europa, Mit­tlerer Osten und Afri­ka brach der Absatz zulet­zt um 21 Prozent ein, in Nor­dameri­ka um 17 Prozent.