Seite wählen

Großer Preis von Australien 2011

Nach 33 Test­ta­gen (15 bei offiziellen und 18 bei inter­nen Tests) begin­nt am kom­menden Woch­enende das Formel 1‑Abenteuer von Pirelli. Und das genau in dem Land, in dem sich der ital­ienis­che Konz­ern vor 19 Jahren, vier Monat­en und 24 Tagen aus der Königsklasse des Motor­sports ver­ab­schiedet hat­te:

in Aus­tralien. Die älteren Fans wer­den sich erin­nern: 1991 wurde in Ade­laide der Große Preis von Aus­tralien nach nur 14 Run­den auf­grund sturzflu­tar­tiger Regengüsse abge­brochen. Bis heute ist es das kürzeste Ren­nen in der Formel 1‑Geschichte.

Wenn am Woch­enende die Formel 1‑Saison 2011 startet, wird der Große Preis von Aus­tralien zum 16. Mal im Albert Park bei Mel­bourne aus­ge­tra­gen. Es ist Pirellis erstes Ren­nen als exk­lu­siv­er F1-Reife­naus­rüster im Rah­men des drei­jähri­gen Ver­trags mit dem Welt­mo­tor­sportver­band FIA. Experten sind sich sich­er: In Mel­bourne wird es ähn­lich drama­tisch zuge­hen wie damals in Ade­laide. Dafür gibt es gute Gründe: So wur­den die neuen P ZERO Ren­nreifen von Pirelli ent­wor­fen, um Über­hol­manöver zu fördern. Und das nicht nur auf der Strecke, son­dern auch in der Box­en­gasse. Darüber hin­aus feiern das KERS sein Come­back und die beweglichen Heck­flügel ihr Debüt.

Pirelli stat­tet die Teams in Aus­tralien mit zwei Slick-Vari­anten aus: Primär­reifen sind die Pneus mit der harten Mis­chung. Als Option ste­hen die Gum­mi­walzen mit der weichen Mis­chung bere­it. Sie ermöglichen viel Grip und Speed, während die harten Reifen auf eine höhere Halt­barkeit aus­gelegt sind.

Die Wet­terbe­din­gun­gen während der Ver­anstal­tung wer­den sich mit hoher Wahrschein­lichkeit von den jenen unter­schei­den, mit denen Pirelli und die Rennställe während der Tests kon­fron­tiert waren. Deshalb wird den Teams für das freie Train­ing am Fre­itag ein Extra-Satz Primär­reifen gestellt. Ins­ge­samt erhal­ten sie also zwölf Reifen-Sets für das Renn-Woch­enende. Das ermöglicht ihnen, im freien Train­ing mehr Run­den zu fahren, um ihr Set-Up endgültig abzus­tim­men.

PIRELLIS MOTORSPORT DIREKTOR KOMMENTIERT

Paul Hem­bery: “Nun ist der Moment gekom­men, auf den wir uns in den ver­gan­genen Monat­en inten­siv vor­bere­it­et haben. Für uns alle ist es sehr span­nend. Unsere Reifen unter­schei­den sich deut­lich von den Pneus, die wir zulet­zt in der Formel 1 gese­hen haben. Aber ich denke, sämtliche Teams haben während der Tests nüt­zliche Infor­ma­tio­nen erhal­ten. Unser Ziel sind zwei bis drei Box­en­stopps während des Ren­nens in Aus­tralien. Um es klar zu sagen: Das entspricht nicht unser­er Fir­men­philoso­phie. Denn unsere Pkw-Reifen zeich­nen sich nicht zulet­zt durch ihre hohe Lau­fleis­tung aus. Aber die Dinge in der Formel 1 liegen anders. Hier trat­en die Teams und der Ver­anstal­ter mit dem Hin­weis an uns her­an, wieder für Span­nung zu sor­gen. Und mit der Erwartung auf span­nende Ren­nen freuen wir uns darauf, dass es nun endlich los­ge­ht. Es wird faszinierend sein, zu beobacht­en, wie Fahrer und Teams die Reifen ein­set­zen, und wie sich ihre unter­schiedlichen Strate­gien im Ren­nen bewähren. Wir kon­nten bere­its während der Tests einige Unter­schiede zwis­chen den Teams erken­nen. Wir sind ges­pan­nt, wie sich das in den Ren­nen fort­set­zen wird.”

DER WELTMEISTER KOMMENTIERT:

Sebas­t­ian Vet­tel (Red Bull Rac­ing): “Bis­lang ist nie­mand von uns auf dem Kurs in Mel­bourne mit Pirelli Reifen gefahren. Fol­glich sind wir alle ges­pan­nt, wie es sein wird. Es ist der Beginn von etwas ganz Neuem. Ich denke, das einzige, was wir mit Sicher­heit sagen kön­nen, ist: Es wird ganz anders sein. Und das erzeugt sehr viel Inter­esse. Der Kurs in Aus­tralien ver­langt den Reifen viel ab. Dies gilt es während des Ren­nens zu berück­sichti­gen. Zudem müssen wir in Mel­bourne fol­gende Dinge beacht­en: Die Strecke fordert hohe Bremssta­bil­ität, und einige Kur­ven sind etwas holperig. Hier wird es typ­is­cher­weise prob­lema­tisch, eine gute Trak­tion zu bekom­men. Das ist ein wichtiger

Fak­tor für das Set-Up des Wagens. Wir ver­lassen uns auf unsere Erken­nt­nisse aus den Reifen­tests im Win­ter, wohl wis­send, dass die Bedin­gun­gen in Aus­tralien wahrschein­lich etwas anders sein wer­den. Jed­er freut sich auf den Saison­be­ginn. Ich hoffe, dass es ein faszinieren­des Ren­nen wird, für die Fahrer genau­so wie für die Zuschauer.”

TECHNISCHE DATEN:

- Aus­tralien ist eine semi-per­ma­nente Strecke — der Kurs ver­läuft auch über nor­male Verkehrsstraßen — mit ein­er rauen Ober­fläche. Dadurch wird ins­beson­dere der linke Vorder­reifen beansprucht.
- Der Kurs hat zehn Rechts- und sechs Linkskur­ven. Seine Gesamtlänge beträgt 5,303 Kilo­me­ter. Für den Grand Prix sind 58 Run­den geplant.
- Im ver­gan­genen Jahr gab es in Mel­bourne ins­ge­samt 28 Box­en­stopps. Den kürzesten davon hat­te Mark Web­ber (Red Bull Rac­ing) in Runde 10 mit 23,517 Sekun­den. Den läng­sten Aufen­thalt in der Gasse hat­te Lucas Di Gras­si (Vir­gin) in Runde 25: Er stand 15 Minuten und 47,885 Sekun­den.
- Die bis­lang höch­ste Anzahl an Box­en­stopps in Mel­bourne wurde 2004 gezählt: 49. Das entspricht 2,45 Stopps pro Fahrer.

PIRELLI IN AUSTRALIEN:

- Pirelli-Reifen wur­den in Aus­tralien erst­mals 1979 verkauft. Das Unternehmen selb­st wurde 1872 in Ital­ien gegrün­det.
- Das in Aus­tralien geborene Mod­el Cather­ine McNeil zierte 2008 das Cov­er des welt­berühmten Pirelli-Kalen­ders.
- Pirelli Aus­tralia ist ein sehr aktives Mit­glied des Pirelli-Konz­erns, dem Welt­mark­t­führer bei High-Per­for­mance-Reifen. Inner­halb des Konz­erns gehört Pirelli Aus­tralia zur Divi­sion Pirelli Asia Pacif­ic. Sie betreibt zwei Reifen-Fab­riken in Chi­na, die auf Pkw- und Lkw-Reifen spezial­isiert sind.