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Handelskrieg zwischen USA und China wegen Autoreifen

Die USA haben drastis­che Importzölle auf Reifen aus Chi­na ver­hängt und dafür prompt scharfe Proteste der Regierung in Peking geern­tet. Ein Sprech­er des US-Prä­sidi­alamts begrün­dete den Schritt damit, dass die amerikanis­che Reifenin­dus­trie vor ein­deuti­gen Beein­träch­ti­gun­gen durch die gün­stigeren Konkur­ren­zpro­duk­te aus Chi­na geschützt wer­den müsse.

Pro­tek­tion­is­mus Vor­würfe aus Chi­na
Das chi­ne­sis­che Han­delsmin­is­teri­um warf der Regierung in Wash­ing­ton Pro­tek­tion­is­mus vor. Die Zölle kön­nten eine Ket­ten­reak­tion im Welthandel aus­lösen und die Erhol­ung von der glob­alen Krise ver­langsamen, hieß es auf der Web­site des Min­is­teri­ums. Die Maß­nah­men seien zudem das falsche Sig­nal unmit­tel­bar vor dem G‑20-Gipfel in Pitts­burgh.

Die USA ver­hängten erst­mals seit dem Beitritt Chi­nas zur Welthandel­sor­gan­i­sa­tion (WTO) vor acht Jahren der­ar­tige Schutz­zölle gegen die Volk­sre­pub­lik. In den ver­gan­genen Monat­en hat­ten die Regierun­gen bei­der Län­der stets erk­lärt, die Erhol­ung der Weltwirtschaft gemein­sam vorantreiben zu wollen.

35 Prozent Zoll auf chi­ne­sis­che Reifen
Seit dem Aus­bruch der Finanzkrise beteuerten die wichtig­sten Indus­trie- und Schwellen­län­der, nicht mit Pro­tek­tion­is­mus auf den mas­siv­en Abschwung der Wirtschaft zu reagieren. Der Stre­it über die Reifen­zölle kön­nte nun das G‑20-Tre­f­fen am 24. und 25. Sep­tem­ber eben­so über­schat­ten wie den Chi­na-Besuch von Präsi­dent Barack Oba­ma im Novem­ber.

Die USA erhöhen ab Ende Sep­tem­ber die Zölle auf chi­ne­sis­che Reifen von bish­er fünf auf 35 Prozent. Im zweit­en Jahr sinken sie auf 30 Prozent, im drit­ten auf 25 Prozent. Die Gew­erkschaft der Stahlar­beit­er, in der die Angestell­ten viel­er US-Reifen­her­steller Mit­glied sind, hat­te die Schutz­zölle gefordert. Den Gew­erkschaft­sangaben zufolge ver­dreifacht­en sich die Reifen­im­porte aus Chi­na von 2004 bis 2008 auf 46 Mil­lio­nen Stück. Mehr als 5.000 Arbeit­er in der Indus­trie hät­ten dadurch ihren Job ver­loren.