Der Staat sollte dem Autozulieferer Schaeffler nach Auffassung des niedersächsischen Regierungschefs Christian Wulff unter bestimmten Bedingungen mit einer Bürgschaft, nicht aber mit einer Kapitalspritze helfen.
"Wenn Eigentümer und Banken ein schlüssiges Konzept vorlegen, muss der Staat die Gewährung einer Bürgschaft prüfen – gegen Gebühren, wie bei jedem anderen Fall auch", sagte Wulff der Berliner Tageszeitung "B.Z." für deren Sonntagsausgabe. "Aber es wird kein Geld fließen", kündigte Wulff an.
Der CDU-Politiker argumentierte, die Übernahme des Reifenkonzerns Continental durch Schaeffler sei von den Banken gedeckt worden, "ohne ausreichende Prüfung und in der Hoffnung auf Profit". Firmen-Eigentümerin Maria-Elisabeth Schaeffler habe das Familienvermögen aber "weitergehend zur Schaffung von 10.000 Arbeitsplätzen eingesetzt und sich stets fair verhalten", hielt Wulff der Unternehmerin zugute.
Aus der Bundesregierung waren in den letzen Tagen unterschiedliche Signale zur Aussicht von Schaeffler gekommen, staatliche Hilfen zu erhalten. Während sich Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und Kanzlerin Angela Merkel eher ablehnend geäußert hatten, hatte Wirtschaftsminister Michael Glos diese Möglichkeit offengelassen. "Es gibt keinen Grund, dass man vorneweg sagt, diese oder jede Firma kommt nicht infrage", hatte er erst am Freitag gesagt. Letztlich komme es auf ein Konzept von Unternehmen und Banken an, das aber noch nicht vorgelegt worden sei.