Nachdem die Nachfrage nach Alufelgen und Stahlfelgen im 2. Halbjahr 2010 unerwartet stark angestiegen war, startete die Felgenbranche eher verhalten in das Jahr 2011.

Den Ergebnissen des Räder Sell In Panels für das 1. Halbjahr 2011 zufolge beurteilten die Panelteilnehmer die aktuelle Situation der Aluradanbieter auch vorwiegend als „mittelmäßig“, doch bereits das vergangene Jahr hat gezeigt, dass sich die Stimmung nach einem guten Jahresendspurt deutlich verbessern kann. Das Räder-Panel wird zwei Mal jährlich im Auftrag des beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV, Bonn) ansässigen Arbeitskreises Felgenhersteller durch die Unternehmensberatung BBE Automotive realisiert. Die Mitglieder dieses Arbeitskreises vertreten etwa zwei Drittel des deutschen Aftermarket-Volumens Felgen.

Hier die weiteren Ergebnisse der aktuellen Auswertung für das 1. Halbjahr 2011:

  • Im Segment Aluräder lag der Sell-In Absatz der Panelteilnehmer für das Ersatzgeschäft mit knapp 1,5 Millionen Stück um gut zehn Prozent unter dem des Vergleichszeitraums 2010. Doch ähnlich wie im vergangenen Jahr wird eine „Aufholjagd“ zum Jahresende erwartet, sodass die Prognose für das Gesamtjahr bei 3,74 Millionen liegt. Das entspräche einem Minus von rund 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresabsatz.
  • Auch im Segment Stahlräder zeigten die vorgelagerten Wintereinkäufe des Vorjahres Auswirkungen. Mit rund 0,44 Millionen Stück setzten die Panelteilnehmer im 1. Halbjahr 2011 gleichfalls etwa zehn Prozent weniger ab als im Vergleichszeitraum 2010. Für das Gesamtjahr wird mit minus 5,4 Prozent ein stärkerer Rückgang erwartet als bei Alufelgen.
  • Die Erwartungen an die Verkaufszahlen von 13- bis 15-Zoll Alurädern sind anhaltend negativ, da immer weniger Fahrzeugmodelle damit serienmäßig ausgerüstet werden. Relativ einhellig werden die besten Chancen bei 16 bis 18 Zoll gesehen, für die größeren Dimensionen ab 19 Zoll erwarten die Panelteilnehmer eine stabile Entwicklung auf geringem Niveau.
  • Bedingt durch die große Nachfrage für die Erstausrüstung von Fahrzeugen können viele Anbieter das Ersatzgeschäft nicht ausreichend bedienen. Hieraus ergeben sich Chancen für Felgenhersteller, die rein im Aftermarket tätig sind.

„Der Jahresendspurt in 2010 hat den Markt in 2011 verhalten starten lassen“, resümiert Klaus- René Küfer, Geschäftsführer ALCAR und Vorsitzender des BRV-Arbeitskreises Felgenhersteller, die Ergebnisse des aktuellen Räder-Panels. „Doch die Erfahrung aus dem Winter 2010 hat gezeigt, dass es auch immer wieder positive Überraschungen gibt.“ Insofern lassen die bisherige gute Entwicklung der Neuzulassungen und ein Anziehen der gewerblichen Nachfrage die Felgenhersteller hoffen, dass auch dieses Jahr insgesamt gute Absatzergebnisse bringen wird.