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Identec Solutions installiert RFID-Echtzeitortungssystem bei Continental

RTLS Das Con­ti­nen­tal Werk in Aachen ist Pkw-Reifen-Zulief­er­er für namhafte Auto­mo­bilkonz­erne wie Volk­swa­gen und Daim­ler. Das für die Pkw-Reifen tra­gende Gerüst, die Karkasse, wird in der Pro­duk­tion auf entsprechen­den Wägen gelagert. Auf den Gestellen war allerd­ings bish­er nur die Karkasse­nart ver­merkt, sodass ein Trans­porteur den Wagen suchen musste, um diesen der Reifen­bau­mas­chine zuzuführen.

Um diese Such­prozesse zu opti­mieren und die Karkassen nach dem FIFO-Prinzip weit­erzu­ver­ar­beit­en, hat Iden­tec Solu­tions im Dezem­ber 2009 im Werk Aachen ein Echtzeitor­tungssys­tem instal­liert, welch­es im Jan­u­ar 2010 in den Live-Betrieb über­führt wurde. “Von nun an wer­den dem Trans­porteur vom Karkassen­ver­wal­tungssys­tem ein­deutige Karkassen­fahrzeuge mit deren Posi­tio­nen vorgegeben, sodass sich die Suchzeit­en und Wartezeit­en der Maschi­nen stark verkürzen, erk­lärt Her­bert Hohmann, VP Sales Auto­mo­tive, gegenüber “RFID im Blick”.

Das Werk Aachen beschäftigt etwa 1 430 Mitar­beit­er. Das Unternehmen sieht vor im Jahr 2010 etwa 8,3 Mil­lio­nen Reifen zu pro­duzieren, was einen Ausstoß von 27 000 Reifen pro Tag bedeuten würde. Dieses Vorhaben bed­ingte die Instal­la­tion eines neuen Ortungssys­tems. “Im Vorder­grund standen dabei nicht nur opti­mierte Suchzeit­en, son­dern auch eine Qual­itätssteigerung der aus­gewählten Karkassen, denn diese dür­fen nicht zu lange gelagert und soll­ten daher möglichst nach dem FIFO-Prinzip bear­beit­et wer­den”, so Hohmann.

Verkürzte Suchzeit­en
Der erste Schritt bein­hal­tete die Erfas­sung aller Karkassen. Dafür wurde der Bar­code der Karkassen über Hand­helds von Psion Tek­logix einges­can­nt, die Anzahl und Art eingegeben und diese Dat­en dem Karkassen­ver­wal­tungssys­tem zuge­führt. Somit ist der spezielle Wagen für das Sys­tem bekan­nt. Im Anschluss erfol­gte eine Über­führung der Wagen an die Stellplätze. Um die Gestelle an den Stellplätzen schnell auffind­en zu kön­nen, wur­den ins­ge­samt 600 Karkassen­wa­gen mit aktiv­en RFID-Transpon­dern aus­ges­tat­tet. In der Halle selb­st ist die Infra­struk­tur eines Ortungssys­tems instal­liert, welch­es die Posi­tio­nen der Wagen erfasst, die Dat­en dem Ver­wal­tungssys­tem übergibt, welch­es wiederum den Trans­porteur über sein Hand­held zu den entsprechen­den Wägen führt. Das von Iden­tec Solu­tions gelieferte Ortungssys­tem basiert auf dem Real Time Loca­tion Sys­tem ‘Intel­liFIND RTLS’.

Exak­te Ver­mes­sung
Die einge­set­zten Transpon­der sind RTLS-Tags, welche durch eine zusät­zliche LED in 360 Grad sicht­bar sind. Die LEDs ermöglichen eine ein­deutige Iden­ti­fizierung des Karkassen­wa­gens, indem diese aufleucht­en, sobald der Trans­porteur bei sein­er Suche einen Knopf auf dem Hand­held drückt. Diese sind über Dis­tanzen von etwa 500 Meter erfass­bar. “Die Auslesedis­tanz kann im Indoor-Bere­ich geringer sein, da dort Reflex­io­nen die Über­tra­gungssig­nale neg­a­tiv bee­in­flussen kön­nen. Im Out­door-Bere­ich sind größere Dis­tanzen möglich, aber auch dort müssen die Umge­bungsver­hält­nisse bei ein­er Instal­la­tion berück­sichtigt wer­den. Mit den einge­set­zten Psion-Hand­helds mit aktivem Leser bei Con­ti­nen­tal sind die Transpon­der bis über 40 Meter prob­lem­los erfass­bar”, erläutert Hohmann. Für die Posi­tions­bes­tim­mung ermit­telt der Transpon­der auf ein­er Fre­quenz von 2,45 GHz kon­tinuier­lich seine Ent­fer­nung zu den Ref­eren­zsatel­liten. Diese Infor­ma­tio­nen wer­den vom Transpon­der auf eine UHF-Fre­quenz von 868 MHz bis zu ein­er Ent­fer­nung von 500 Meter an den UHF-Read­er gesandt. Der Read­er ist über Eth­er­net beziehungsweise WLAN mit einem PC ver­bun­den, auf dem die Server­soft­ware instal­liert ist. Dieser soge­nan­nte Posi­tion­sserv­er führt über ein Tri­an­gu­la­tionsver­fahren die Messergeb­nisse zusam­men, wodurch let­z­tendlich die Posi­tion des Transpon­ders beziehungsweise des Karkassen­wa­gens definiert wird. Die Über­mit­tlung der Dat­en erfol­gt wiederum über eine Web-Schnittstelle an das Ver­wal­tungssys­tem für Karkassen.

“Das bidi­rek­tionale Kom­mu­nika­tion­skonzept erlaubt uns bei dieser Instal­la­tion sowohl die Ortung der Karkassen­wa­gen als auch die ein­deutige Iden­ti­fika­tion und Rück­mel­dung an den Trans­porteur über die LED.” Her­bert Hohmann, VP Sales Auto­mo­tive, Iden­tec Solu­tions

Bidi­rek­tionales Konzept
“Die Satel­liten müssen nicht untere­inan­der verknüpft sein, denn die Kom­mu­nika­tion find­et immer über den Transpon­der selb­st statt. Diese haben eine hohe Genauigkeit von ein bis drei Metern. Das bidi­rek­tionale Kom­mu­nika­tion­skonzept, bei dem wir mit dem Transpon­der in bei­de Rich­tun­gen sprechen kön­nen, erlaubt uns bei dieser Instal­la­tion sowohl die Ortung der Karkassen­wa­gen als auch die ein­deutige Iden­ti­fika­tion und Rück­mel­dung an den Trans­porteur über die LED”, erläutert Hohmann.