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Laut Continental besteht weiter hohe Nachfrage an Winterreifen

winterreifenVor dem Hin­ter­grund der weit­er starken Nach­frage nach Win­ter­reifen hat Mark­t­führer Con­ti­nen­tal die Pro­duk­tion­ska­paz­itäten in den europäis­chen Werken weit­er aus­ge­baut. Seit Mai diesen Jahres wer­den in den Fab­riken Win­ter­reifen pro­duziert, die Fer­ti­gung soll bis in den Dezem­ber hinein weit­er­laufen. Dabei hält der Trend zu bre­it­eren, größeren Win­ter­reifen weit­er an.

Dazu tra­gen nicht nur die immer größeren Reifen­for­mate bei Neuwa­gen bei, son­dern auch die Anforderun­gen der End­ver­brauch­er, die durch die Nutzung der­sel­ben Reifen­größe wie im Som­mer auf trock­e­nen, nassen, ver­schneit­en oder vereis­ten Fahrbah­nen so sich­er wie möglich fahren wollen.

Trend zu größeren, schnelleren Win­ter­reifen hält an
Die in der Erstaus­rüs­tung und im Ersatzgeschäft mon­tierten Reifen wer­den größer und bre­it­er. Grund ist die Notwendigkeit, größere Brem­sen als früher ein­bauen zu kön­nen. Durch bre­it­ere Reifen prof­i­tieren beson­ders das Han­dling und die Brem­swege. Ana­log zu den für den Som­mer­be­trieb mon­tierten Reifen wer­den auch die Win­ter­reifen immer größer und bre­it­er. So startete ein Golf bei Mark­te­in­führung 1974 auf Reifen in 14-Zoll­größe – heute sind
18-Zöller Serien­berei­fung. Bei den ersten Kom­pak­ten reicht­en Reifen mit Freiga­ben bis zu
190 km/h aus – heute ver­lan­gen Serien-Pkw nach Reifen mit Freiga­ben bis 270 km/h. Daher ver­schieben sich sowohl Som­mer- wie Win­ter­reifen in immer größere Dimen­sio­nen mit höheren Geschwindigkeits­freiga­ben. Auch die Nach­frage nach Win­ter­reifen für SUV steigt. Im Jahr 2007 orderten die Ver­brauch­er in Deutsch­land rund 950.000 Stück – in diesem Jahr erwartet Con­ti­nen­tal bun­desweit eine Nach­frage nach rund 1,14 Mio. Bis 2014 prog­nos­tizieren die Experten einen Anstieg der Nach­frage dieser Reifen auf rund 1,2 Mio. Ähn­lich sehen es die Experten in den Alpen­län­dern. Dort wer­den in diesem Jahr voraus­sichtlich 566.000 4x4-Win­ter­reifen abge­set­zt wer­den (CH 376.000, A 190.000). Vor vier Jahren waren dort ins­ge­samt 519.000 der Spezial­reifen nachge­fragt wor­den, für das Jahr 2014 wer­den hier weit­er­hin 566.000 Stück in der Nach­frage erwartet (CH 377.000, A 189.000).

Mark­t­führer baut weltweit Kapaz­itäten aus
Um der weit­er steigen­den Nach­frage nachzukom­men, investiert der Mark­t­führer Con­ti­nen­tal umfan­gre­ich in die weltweit­en Reifen­werke. So wur­den die Kapaz­itäten in den sieben deutschen und europäis­chen Werken aus­ge­baut, die brasil­ian­is­che Reifen­fab­rik in Camacari wird deut­lich erweit­ert, eine Nfz-Reifen­fab­rik in Indi­en ist durch Akquise von Modis Reifensparte neu zu Con­ti­nen­tal gekom­men, mit­tel­fristig soll es auch eine Pkw-Reifen­fer­ti­gung in Indi­en geben, ein neues Werk hat 2011 in Chi­na den Betrieb aufgenom­men, in Rus­s­land und den USA sind neue Pro­duk­tion­s­stan­dorte geplant. Alle neuen Fab­riken sollen für die wach­senden lokalen Märk­te fer­ti­gen und so die Werke in Europa ent­las­ten. Ger­ade in den BRIC-Staat­en (Brasilien, Rus­s­land, Indi­en und Chi­na) rech­net der führende europäis­che Her­steller mit deut­lichem Wach­s­tum in den Reifen­märk­ten. Ins­ge­samt wird Con­ti­nen­tal in den kom­menden Jahren über eine Mrd. Euro in neue Pro­duk­tion­san­la­gen investieren.

Ver­brauch­er greifen ver­mehrt nach Pre­mi­um-Pro­duk­ten
Das steigende Sicher­heits­be­wusst­sein der Aut­o­fahrer in West- und Zen­traleu­ropa lässt den Mark­tan­teil der Pre­mi­um-Pro­duk­te bei den Win­ter­reifen weit­er steigen. So grif­f­en 2007 gut 47 Prozent der Kun­den im Reifen­han­del nach den hochw­er­ti­gen Marken, im let­zen Jahr waren es bere­its 52 Prozent. Die Zunahme der Ver­braucher­gun­st ging vor allem zu Las­ten der preiswerten Reifen: Der Anteil der „Bud­get-Marken“ sank in West- und Zen­traleu­ropa zwis­chen 2007 und 2010 um mehr als drei Prozent, während die Beliebtheit der Win­ter­reifen im mit­tleren Preis- / Leis­tungsver­hält­nis („Qual­i­ty“) in den let­zten Jahren bei rund 30 Prozent rel­a­tiv kon­stant bleib.

Nach­holbe­darf bei Win­ter­reifen für SUV
Der mit 88 Prozent inzwis­chen schon sehr hohen Umrüstquote in Deutsch­land ent­ge­gen scheint es bei den Reifen für SUV noch einen gewis­sen Nach­holbe­darf zu geben. Während im let­zten Jahr vom Han­del an die End­ver­brauch­er mehr Win­ter- (55 %) als Som­mer­reifen (45 %) verkauft wur­den, fra­gen die Besitzer von SUV im Ersatzgeschäft nach wie vor eher nach Som­mer­reifen (55 %). Dabei unter­liegt die Nutzung der Wagen densel­ben Gewohn-heit­en wie der Gebrauch von Pkw: Keine – oder nur wenige – Gelän­de­fahrten, dafür Stadt‑, Land­straßen- und Auto­bah­n­verkehr im üblichen Rah­men. Als Grund sehen die Fach­leute von Con­ti­nen­tal, dass das Wis­sen der SUV-Fahrer über Win­ter­reifen noch lück­en­haft ist — und dass der M+S‑Schriftzug mit ein­er Win­tereig­nung gle­ichge­set­zt wird. Auch das teil­weise gröbere Pro­fil scheint eine gewisse Win­tereig­nung aufzuzeigen, obschon mod­erne Win­ter­reifen eher noch fil­igranere Pro­fil­struk­turen mit­brin­gen als Som­mer­reifen. Faz­it der Fach­leute von Con­ti­nen­tal: Hier scheint es noch einen hohen Bedarf an Aufk­lärung bei den SUV-Besitzern zu geben, während in Öster­re­ich und der Schweiz der Anteil der 4x4-Win­ter­reifen mit rund 2/3 bere­its exakt dem Ver­hält­nis des Gesamt­mark­tes entspricht.