Seite wählen

MAG will französisches Conti-Reifenwerk noch in 2009 übernehmen

Die Hoff­nun­gen auf eine Ret­tung des von der Schließung bedro­ht­en Con­ti­nen­tal-Reifen­werks in Frankre­ich steigen.

Die an einem Kauf inter­essierte ara­bis­che Indus­triegruppe MAG stellte am Mittwoch in Aus­sicht, die Transak­tion noch in diesem Jahr unter Dach und Fach brin­gen. Die Buch­prü­fung solle nach Möglichkeit am 1. Juli begin­nen, sagte MAG-Vizechef Fawaz Sabri der Nachricht­e­na­gen­tur Reuters am Mittwoch. “Bis Novem­ber oder Dezem­ber kön­nten die Verträge unter­schrieben wer­den, die Pro­duk­tion würde 2010 starten”, ergänzte er.

MAG erwartet noch in dieser Woche eine Antwort von Con­ti auf die kür­zlich ver­schick­te Absicht­serk­lärung zur Über­nahme des Werks im franzö­sis­chen Clairoix. Con­ti prüft weit­er­hin das Schreiben. “Wir wer­den uns zu gegeben­er Zeit dazu äußern”, sagte ein Sprech­er. Ob dies inner­halb der von MAG geset­zten Frist passieren wird, ließ er offen.

Der Indus­trie- und Immo­bilienkonz­ern MAG aus den Vere­inigten Ara­bis­chen Emi­rat­en will in Clairoix kün­ftig rund mit 400 bis 500 Mitar­beit­ern — also knapp die Hälfte der bish­eri­gen Belegschaft — drei Mil­lio­nen Reifen jährlich her­stellen. “Unser erstes Absatzziel ist Afri­ka, dann fol­gen der Mit­tlere Osten und Europa”, sagte Sabri.

“MAG war seit 15 Jahren auf der Suche nach ein­er Reifen­pro­duk­tion, aber nie­mand wollte verkaufen”, sagte Sabri. Mit­tler­weile habe der Investor aber auch Verkauf­sange­bote von mehreren asi­atis­chen Reifen­her­steller erhal­ten, die MAG prüfen werde, sollte der Clairoix-Deal nicht zus­tande kom­men.

Der Chef der Con­ti-Reifensparte, Niko­lai Set­zer, hat­te kür­zlich erk­lärt, der Konz­ern sei bere­it, MAG auch tech­nisch zu unter­stützen. Der han­nover­sche Autozulief­er­er hat­te sich vor kurzem mit den Gew­erkschaften auf einen Sozialplan für das Werk geeinigt, gegen dessen Schließung die franzö­sis­chen Arbeit­er lange und teils gewalt­sam demon­stri­ert hat­ten. Die Eini­gung sieht eine Ein­malzahlung von 50.000 Euro pro Beschäftigten vor. Allen Pro­duk­tion­s­mi­tar­beit­ern wird zum Jahre­sende gekündigt.