Der arabische Mischkonzern MAG aus Dubai hat sein Interesse an dem Continental-Reifenwerk im nordfranzösischen Clairoix samt allen Mitarbeitern weiter bestärkt. MAG-Vizechef Fauas Sabri unterstellt der Continental aber, das Werk lieber schliessen als verkaufen zu wollen.
MAG habe bei der französischen Regierung Interesse an einer Übernahme zu profitablen Bedingungen bekundet, sagte Sabri am Montag dem französischen Sender Europe-1.
Continental will die Werke Clairoix und Hannover mit insgesamt 1.900 Beschäftigten schliessen. In Clairoix gebe es "die qualifiziertesten Mitarbeiter aller Continental-Werke. Es wäre schade, diesen Vorteil zu verlieren", sagte Sabri. Sein Konzern mit 500 Millionen Euro Umsatz wolle in die Reifenherstellung einsteigen, um die Marktanteile in Asien und Afrika zu erhöhen. Continental wolle aber die "Produktionsmenge auf dem Markt senken", sagte Sabri: "Weniger Reifen, um die Preise zu halten." Es sei normal, dass Conti sich keinen Konkurrenten schaffen wolle.
Bei einer Übernahme des Conti-Werks würde MAG auch auf dem Reifenmarkt in Europa Fuss fassen. Sabri deutete an, dass die Deutschen eine Werksbesichtigung behinderten. Sie seien nicht offen dagegen, sondern sagten: "Wenn jemand Ihre Sicherheit garantieren kann, gehen Sie." Sabri war zu Gesprächen mit dem französischen Minister für Wiederaufschwung, Patrick Devedjian, und dem Industrie- Staatssekretär Luc Chatel in Paris.