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Michelin Bad Kreuznach verringert seinen CO2-Ausstoß weiter

Inbe­trieb­nahme der neuen Energierück­gewin­nungsan­lage
Miche­lin Bad Kreuz­nach hat seine inno­v­a­tive Konditherm®-Anlage eingewei­ht, die Energie aus Prozess­dampf zurück­gewin­nt. Die rhein­land-pfälzis­che Umwelt­min­is­terin Mar­git Con­rad drück­te in Anwe­sen­heit von Ober­bürg­er­meis­ter Andreas Lud­wig und weit­eren Vertretern aus Wirtschaft und Poli­tik sym­bol­isch den Knopf zum Anlauf der Anlage. Dank der Tech­nik, die im Novem­ber 2007 bere­its erfol­gre­ich in den Pro­belauf ging und die im Jan­u­ar für noch mehr Effizienz über­ar­beit­et wurde, wer­den kün­ftig jährlich rund 3.800 Ton­nen Kohlen­diox­ide weniger in die Atmo­sphäre aus­gestoßen. Im Juni 2007 erhielt Miche­lin Bad Kreuz­nach für das inno­v­a­tive Pro­jekt den Umwelt­preis des Lan­des Rhein­land-Pfalz. Weit­ere Energies­par- und Energieef­fizien­zpro­jek­te führten bei dem Reifen­her­steller an der Nahe in den let­zten drei Jahren zu ein­er Reduk­tion des gesamten CO2-Ausstoßes um jährlich weit­ere 12.400 Ton­nen. Der Stan­dort in der Kurstadt fol­gt damit dem Ziel des Miche­lin Konz­erns, seinen ökol­o­gis­chen Fußab­druck, also die Auswirkun­gen sein­er Fer­ti­gungswerke auf die Umwelt, nach­haltig zu reduzieren.

Bad Kreuz­nach ist Energies­par-Bench­mark im Miche­lin Konz­ern
„Das Pro­jekt Kon­ditherm® ist ein typ­is­ches Beispiel, welche Maß­nah­men Miche­lin in Deutsch­land trifft“, betonte Jür­gen Eit­el, Direk­tor Miche­lin Deutsch­land, bei der Begrüßung. „Unser Werk Bad Kreuz­nach ist heute, was die Energieeinsparung bet­rifft, ein Bench­mark-Werk.“ Werkdi­rek­tor Dieter Fre­itag ergänzte: „Wir wollen damit nicht nur unser­er Ver­ant­wor­tung gegenüber der Umwelt gerecht wer­den sowie den Men­schen, die in unser­er unmit­tel­baren Umge­bung in der Nahere­gion leben. Wir tra­gen auch eine Ver­ant­wor­tung gegenüber den Men­schen, die bei uns arbeit­en.“ Damit spielte er auf die mit Umwelt­pro­jek­ten häu­fig ein­herge­hende Reduk­tion der Energiekosten an, die in Deutsch­land neben Ital­ien am höch­sten in Europa sind. Jed­er einges­parte Euro trägt zur Wet­tbe­werb­s­fähigkeit der deutschen Stan­dorte und ihrer Arbeit­splätze bei. Dies erkan­nte auch Umwelt­min­is­terin Con­rad an: „Die Anlage ist beispiel­haft und wurde von mir bere­its mit dem Umwelt­preis des Lan­des Rhein­land-Pfalz aus­geze­ich­net. Miche­lin demon­stri­ert, wie mit einem sin­nvollen Energiekonzept und neuen Tech­niken der Stan­dort Deutsch­land im Wet­tbe­werb gewin­nt. Mit inno­v­a­tiv­en Umwelt­tech­nolo­gien sind Chan­cen für den Kli­maschutz, für Wach­s­tum und Beschäf­ti­gung ver­bun­den.“

Das paten­tierte Konditherm®-Verfahren
Das Unternehmen ESI (Energies­parende Investi­tio­nen GmbH) bei München hat ein paten­tiertes Ver­fahren entwick­elt, mit dem die Energie von Prozess­dämpfen zur Wärme- und Käl­teerzeu­gung genutzt wer­den kann. Kern­stück der Anlage ist ein Reak­tor, der Dampf nach dem neuar­ti­gen Konditherm®-Verfahren kon­den­siert. Dieses Kon­den­sat wird über einen Wärmetausch­er geleit­et und die so „einge­fan­gene“ Energie ein­er anderen Nutzung zuge­führt, wie z. B. der Heizung, der Warmwasser­auf­bere­itung oder im Som­mer der Eiswasser­erzeu­gung. Das Kon­den­sat bzw. Kon­denswass­er wird in einem weit­eren Schritt wieder der Energiezen­trale zur erneuten Dampferzeu­gung zur Ver­fü­gung gestellt. Da dieses Wass­er eine höhere Tem­per­atur als Frischwass­er hat, benötigt es weniger Energiezu­fuhr, um sich wieder in Dampf zu ver­wan­deln. Der Dampfkreis­lauf funk­tion­iert damit bedeu­tend Ressourcen scho­nen­der und weniger kosten­in­ten­siv.
Mit einem garantierten Anla­gen­wirkungs­grad von min­destens 77 Prozent kön­nen 14,2 GWh/Jahr an Wärme für die Heizung gewon­nen und 15,3 GWh/Jahr in Kälte (Kalt­wass­er) umge­wan­delt wer­den. Die Wärmerück­gewin­nung kön­nte 2.270 Niedri­gen­ergiehäuser mit Heizwärme ver­sor­gen. Durch die Käl­tegewin­nung wird an den Tur­bokom­pres­soren elek­trische Energie von rund 2 GWh/Jahr einges­part. Mit dieser Energie kön­nten ca. 468 Ein­fam­i­lien­häuser ganzjährig mit Strom ver­sorgt wer­den.

Miche­lin in Bad Kreuz­nach
Miche­lin pro­duziert seit 1966 Reifen in Bad Kreuz­nach. Über 1.500 Mitar­beit­er fer­tigten 2007 rund 7,3 Mil­lio­nen Pkw- und Leicht-Lkw-Reifen sowie Kautschuk­mis­chun­gen, Tex­til- und Stahlcord. Mod­ern­ste Anla­gen, eine starke Team­struk­tur, eine aus­geprägte Flex­i­bil­ität und ein hoher Qual­itäts­stan­dard sind heute die Marken­ze­ichen des größten deutschen Fer­ti­gungs­stan­dorts.

Rede von Dieter Fre­itag, Direk­tor Miche­lin Bad Kreuz­nach Hier PDF

Rede von Jür­gen Eit­el, Direk­tor Miche­lin DACH Hier PDF