Aufgebrachte Angestellte des Reifenherstellers Michelin haben in Frankreich vier Manager stundenlang eingesperrt. Anlass sei die Kündigung eines Mitarbeiters gewesen, erklärte ein Gewerkschaftsvertreter der Zeitung "Le Parisien" in der heutigen Mittwochausgabe.
Etwa 60 Beschäftigte hätten den Direktor des Werks in Blanzy sowie drei weitere Manager von 18 Uhr bis kurz nach Mitternacht in einem Büro festgehalten. Die vier wurden freigelassen, nachdem sich die Werksleitung zu weiteren Verhandlungen bereiterklärt hatte. Die Michelin-Angestellten setzten sich für einen Kollegen ein, der sich gewehrt hatte, Maschinen zu bedienen, für die er nicht ausgebildet war. Deshalb sei er gekündigt worden.
Wirtschaftsministerin Christine Lagarde verurteilte die Geiselnahme. Das Wirtschaftsministerium habe einen Krisenstab eingerichtet, um das Eskalieren von Spannungen zwischen Management und Belegschaft zu verhindern. "Wir wollen den Dialog verstärken mit den Unternehmen, die Opfer der Krise geworden sind", sagte sie dem französischen Sender France 2.