Im vergangenen Monat war es soweit: Erstmals rollten in Italien die neuen Formel 1 PZero Reifen über die Piste. Vergangene Woche setzte Pirelli die mit Spannung erwarteten Tests auf der Rennstrecke bei Le Castellet im Süden Frankreichs fort.
Wieder saß Nick Heidfeld am Steuer des Toyota TF 109, ausgestattet mit den neuesten Formel 1 Reifen des italienischen Herstellers.
Anfang des Jahres hatte Pirelli die Ausschreibung als exklusiver Reifenlieferant der FIA Formel 1 Weltmeisterschaft in den Jahren von 2011 bis 2013 gewonnen. Seither läuft im Konzern ein konzentrierter Forschungs- und Entwicklungsprozess, um Pirelli auf die erste Formel 1 Saison seit 20 Jahren vorzubereiten.
Nach den ersten, extrem erfolgreichen Testfahrten vom 17. bis zum 18. August in Mugello setze Pirelli in der vergangenen Woche das Entwicklungsprogramm auf der Rennstrecke Paul Ricard fort und arbeitete planmäßig zwei Tage sowohl an der Konstruktion als auch an der Mischung der Reifen.
Zeitgleich testete der italienische Fahrer Giorgio Pantano die GP2-Reifen von Pirelli, die in der kommenden Saison ebenfalls ihr Debüt geben werden. Die Belieferung der GP2-Serie ist eine weitere Komponente der dreijährigen Vertragspartnerschaft, komplettiert durch das Engagement in der Einstiegs-Serie GP3.
Während der beiden Testtage in Südfrankreich war es warm. Die durchschnittliche Lufttemperatur betrug 24 Grad Celsius, auf der Strecke lag die durchschnittliche Temperatur bei 28 Grad Celsius.
Die Rennstrecke bei Le Castellet, erst kürzlich zu einer High-Tech-Teststrecke ausgebaut, kann in einer Vielzahl unterschiedlicher Konfigurationen gefahren werden. Das Team von Pirelli nutzte sämtliche Möglichkeiten des Parcours, um High-Speed-Runden zu fahren, die es den Ingenieuren ermöglichten, die Leistung der Reifen unter extremer Belastung zu bewerten, aber auch bei langsameren und eher technischen Abschnitten.
Während der beiden Testtage zeigten sich das Auto und die Reifen von ihrer besten Seite. Die Leistung der neuen Gummimischung, ihre Konsistenz und ihre Zuverlässigkeit erfüllten sämtliche Erwartungen, wie Pirellis Motorsport-Direktor Paul Hembery erklärte.
"Wir sind überaus glücklich mit den Fortschritten, die wir bislang gemacht haben. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir sogar etwas weiter, als wir geplant hatten", betonte Hembery. "Wir arbeiten uns durch das erste Entwicklungsprogramm, das uns wichtige Erkenntnisse über die Leistung unserer Prototypen-Reifen bei einer großen Bandbreite von Rahmenbedingungen, Kurven und Geschwindigkeiten geliefert hat. Das, was wir bis jetzt gesehen haben, hat uns enorm ermutigt. Dazu trug Nick Heidfelds klares und präzises Feedback ebenso bei wie die verschiedenen Möglichkeiten, die uns die Rennstrecke Paul Ricard geboten hat."
Das Testprogramm von Pirelli wird in zwei Wochen in Spanien fortgesetzt. Zuvor betreut das Unternehmen vom 11. bis zum 12. September auf der Rennstrecke von Monza das diesjährige Finale der GP3 Serie, deren erste Saison Pirelli exklusiv mit Rennreifen beliefert hat.