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Neue internationale Continental-Studie

  • Autozulief­er­er Con­ti­nen­tal legt Ergeb­nisse ein­er bish­er ein­ma­li­gen Studie vor
  • Steigende Kraft­stoff­preise treiben den Umdenkprozess an
  • Etwa die Hälfte aller Aut­o­fahrer wün­schen sich ein emis­sions­freies und bat­terie-getriebenes Auto für den Stadtverkehr
  • Kauf­bere­itschaft von Hybrid­fahrzeu­gen steigt inter­na­tion­al – ins­beson­dere im Falle staatlich­er Förderung
  • Knapp zwei Drit­tel aller Aut­o­fahrer sind auf Kurzstreck­en bzw. im Stadtverkehr unter­wegs, Poten­zial für Hybrid­fahrzeuge ist vorhan­den
  • Aut­o­fahrer weltweit zeigen über­raschend großes Inter­esse für Elek­troau­tos und Fahrzeuge mit Hybri­dantrieb. Ins­ge­samt wären 36,0 Prozent der Befragten bere­it, ein Auto mit Hybri­dantrieb zu kaufen, sog­ar 45,8 Prozent zeigen sich offen für den Erwerb eines Elek­troau­tos. Dabei sind steigende Kraft­stof­fkosten und Umweltaspek­te glei­chermaßen Antrieb­s­fed­ern. Das hat eine repräsen­ta­tive Umfrage des inter­na­tionalen Automo­bilzulieferers Con­ti­nen­tal – der ersten Studie dieser Art – unter mehr als 8.000 Aut­o­fahrern in acht bedeuten­den inter­na­tionalen Märk­ten ergeben. „Dieser Trend stellt für uns als Auto­mobilzulieferer und An­bieter umwelt­fre­undlich­er Antrieb­stech­nolo­gien ein großes Poten­zial dar“, sagte Dr. Karl-Thomas Neu­mann, Tech­nolo­gievor­stand der Con­ti­nen­tal AG, während ein­er Pressekon­ferenz in Wien, Öster­re­ich.

    TNS/Infratest hat­te Anfang dieses Jahres im Auf­trag des Unternehmens erst­ma­lig jew­eils rund 1.000 Aut­o­fahrer in den acht inter­na­tionalen Märk­ten Chi­na, Deutsch­land, Frankre­ich, Großbri­tan­nien, Japan, Öster­re­ich, Schweiz und den USA befragt. Schw­er­punkt dieser Stu­die waren der Ken­nt­nis­stand und Ansicht­en der Aut­o­fahrer zu Hybri­dantrieb­ssys­te­men, ih­rem Fahrver­hal­ten sowie deren Ein­stel­lung zu bat­teriebe­triebe­nen Autos.

    Durch steigende Kraft­stoff­preise sehen sich in Summe 45 Prozent aller Aut­o­fahrer gezwun­gen, das eigene Fahrver­hal­ten umzustellen und somit Kraft­stoff einzus­paren. Mit 62,6 Prozent verän­dern die Japan­er ihr Fahrver­hal­ten am stärk­sten, sobald die Preise für Diesel und Ben­zin ansteigen, gefol­gt von den Deutschen mit 55,2 Prozent.

    Bei den US-Amerikan­ern sind es 42,8 Prozent. Aus­nahme: 60 Prozent der Briten und 48,9 Prozent der Chi­ne­sen ändern ihr Fahrver­hal­ten auch bei steigen­den Kraft­stof­fkosten über­haupt nicht. „Der über­wiegende Teil der Pkw-Fahrer hat über Län­der­gren­zen hin­weg erkan­nt, dass herkömm­liche Kraft­stoffe wie Diesel und Ben­zin kün­ftig zu einem noch teur­eren Gut wer­den“, erläuterte Dr. Neu­mann die aktuelle Entwick­lung an den Zapf­säulen.

    Der Trend zu steigen­den Kraft­stof­fkosten lässt das Inter­esse an alter­na­tiv­en Antriebssyste­men wach­sen, dabei ist aber laut Studie die ungestützte Bekan­ntheit solch­er Sys­teme welt­weit sehr unter­schiedlich aus­geprägt. Rund jed­er Fün­fte denkt sofort an Hybri­dantriebe, die Ben­zin- und Elek­tro­mo­tor miteinan­der verbinden. Mit 46,9 Prozent ist die Antrieb­s­form bei den Japan­ern am bekan­ntesten. Nach­holbe­darf beste­ht nicht nur bei den Briten: Sie ken­nen sich mit nur 3,9 Prozent in diesem Gebi­et im inter­na­tionalen Ver­gle­ich am wenig­sten aus. Auch lediglich 6,6 Prozent der US-amerikanis­chen Aut­o­fahrer ken­nen den Hybri­dantrieb.

    Der reine Elek­troantrieb ste­ht mit durch­schnit­tlich 16,8 Prozent an zweit­er Stelle in Sachen Bekan­ntheit. Die Öster­re­ich­er mit 33,3 Prozent und die Fran­zosen mit 31,7 Prozent nen­nen diese Vari­ante sog­ar häu­figer als den Hybri­dantrieb. Als Kraft­stoff sparende Antrieb­ssys­teme gel­ten fern­er Diesel (mit 14,1 Prozent) sowie mit Erdgas betriebene Auto­mo­bile (11,4 Pro­zent). Auf­fal­l­end ist, dass 81,7 Prozent der Chi­ne­sen keine Aus­sagen zu Sprit sparen­den Antrieben geben kön­nen. Fragt man Aut­o­fahrer, was ihnen zu Hybridtech­nolo­gien bzw. zu Hybri­dantrieben in den Sinn kommt, so geben mehr als ein Drit­tel (36,4 Prozent) an, dass es sich hier­bei um eine Kom­bi­na­tion aus Elek­tro- und Ver­bren­nungsmo­tor han­delt. Jed­er Fün­fte sprach den umwelt-ökonomis­chen Aspekt an.

    Hybri­dantriebe ver­fü­gen vor allem im Stadtverkehr über deut­liche Einsparungspoten­ziale. Und genau hier ist eine deut­liche Mehrheit der Aut­o­fahrer täglich unter­wegs: 85,7 Prozent der Befragten leg­en im Jahr eine Strecke von unter 30.000 Kilo­me­tern zurück, mehr als zwei Drit­tel (69 Prozent) über­wiegend im Stadtverkehr. In Japan geben sog­ar 63,7 Prozent der Aut­o­fahrer an, jährlich weniger als 10.000 Kilo­me­ter unter­wegs zu sein, davon 63,7 Prozent auf Kurzstreck­en oder im Stadtverkehr. „Stadt- und Kurzstreck­en­fahrer kön­nen mit hybri­den Antrieben ihren Energie­ver­brauch um mehr als 25 Prozent senken und leis­ten gle­ichzeit­ig einen Beitrag zur CO2-Reduzierung“, erläuterte Dr. Neu­mann den Vorteil gegenüber her­kömmlichen Fahrzeu­gen.

    „Bei den US-amerikanis­chen Aut­o­fahrern steckt eben­falls ein gewaltiges Poten­zial: Knapp zwei Drit­tel aller Aut­o­fahrer ist dort im Stadtverkehr bzw. auf Kurzstreck­en unter­wegs.“

    Ganz bes­timmt und mit großer Wahrschein­lichkeit wollen sich ins­ge­samt 36 Prozent ein Fahrzeug mit Hybri­dantrieb kaufen. Die Befragten aus den Wach­s­tum­sre­gio­nen der chinesi­schen Küstenge­bi­ete gehen in ihrer Prog­nose sog­ar noch weit­er: Mehr als die Hälfte der chi­nesischen Aut­o­fahrer (53,8 Prozent) kön­nen sich vorstellen, kün­ftig ein Hybrid­fahrzeug zu kaufen – nach­dem sie über die Tech­nolo­gie aufgek­lärt wor­den sind. Mit 27,4 Prozent kön­nen sich hinge­gen weniger als ein Drit­tel der Deutschen zu ein­er der­ar­ti­gen Kaufentschei­dung durchrin­gen. Würde der Staat den Kauf von Hybrid­fahrzeu­gen allerd­ings steuer­lich fördern, würde sich ein Großteil der Aut­o­fahrer umstim­men lassen. Mehr als die Hälfte der Befragten (64,2 Prozent) zöge dann den Kauf eines Hybri­dau­tos in Erwä­gung. Für Deutsche (66,6 Pro­zent), Öster­re­ich­er (67,6 Prozent) und Briten (69,6 Prozent) ist diese Art von Förderung so­gar noch Auss­chlag geben­der.

    Bis­lang gehen mehr als die Hälfte der inter­na­tionalen Aut­o­fahrer (58,1 Prozent) davon aus, dass umwelt­fre­undlichere Hybri­dantriebe Mehrkosten gegenüber dem Kauf eines herkömm­lichen Autos verur­sachen. Die Fran­zosen rech­nen ein­er­seits mit durch­schnit­tlich 4.651 Euro Mehrkosten, ander­er­seits erwarten sie mit rund 4.411 Euro die höch­ste Kostenre­duzierung. Die US-Amerikan­er hinge­gen glauben, dass der Kauf­preis lediglich 2.801 Euro über dem eines herkömm­lichen Wagens liegt und rech­nen mit Kosteneinsparun­gen in Höhe von etwa 2.364 Euro. Durch­schnit­tlich 50,8 Prozent der Aut­o­fahrer wären nicht bere­it, mehr für ein Hybrid­fahrzeug auszugeben. Die andere Hälfte kön­nte sich vorstellen, bis zu 2.781 Euro mehr für umwelt­fre­undlichere Fahrzeuge zu investieren.

    „Unsere Auf­gabe beste­ht darin, den zusät­zlichen Nutzen von alter­na­tiv­en Antrieben in den Vorder­grund zu stellen und den Mehrw­ert für den einzel­nen Aut­o­fahrer, aber auch für die Umwelt her­vorzuheben“, betonte Dr. Neu­mann. Denn die Studie verdeut­licht auch, dass let­ztlich attrak­tive Anschaf­fungskosten für 63,5 Prozent das stärk­ste Argu­ment sind, um ein Hybrid­fahrzeug zu kaufen. Acht von zehn japanis­chen Aut­o­fahrern (82,6 Prozent) sehen dies sog­ar als das wichtig­ste Kaufkri­teri­um an.

    Für die meis­ten Europäer ste­ht an zweit­er Stelle der Fak­tor Umwelt. Asi­at­en, US-Amerikan­er und Briten hinge­gen ver­nach­läs­si­gen dieses The­ma bis auf eine Min­der­heit. „Diese Ergeb­nisse zeigen, dass umwelt­fre­undlich­es Han­deln stark kostengetrieben ist“, erk­lärte Dr. Neu­mann. „Die Anschaf­fungskosten allein soll­ten bei der Kaufentschei­dung aber nicht das auss­chlaggebende Kri­teri­um sein, denn auf lange Sicht gese­hen ent­las­ten Hybridtechnolo­gien und ‑antriebe den Geld­beu­tel jedes Aut­o­fahrers, der vor­wiegend in der Stadt unter­wegs ist.“

    Der gerin­gere Ver­brauch bei Hybrid­fahrzeu­gen ist das auss­chlaggebende Kri­teri­um, fragt man die Aut­o­fahrer nach der inter­es­san­testen Art eines Hybri­dantriebs. Jew­eils 37,9 Prozent wür­den sich für ein Hybrid mit gerin­gerem Ver­brauch und gle­ich­er bzw. besser­er Beschleu­nigen als bei einem herkömm­lichen Motor entschei­den. „Und das ist genau das, was der Hybri­dantriebe bestens kann und eine klare Stärke aus­macht“, erk­lärte Dr. Neu­mann. Mehr als die Hälfte aller Aut­o­fahrer geht davon aus, dass sich der Kauf eines Hybrid­fahrzeugs nach etwa drei Jahren amor­tisiert hat. „Über­rascht haben mich hier die US-Amerikan­er: mit 53,9 Prozent der Befragten gehen sie davon aus, dass sich der Kauf bere­its nach zwei Jah­ren rech­net“, so Dr. Neu­mann weit­er. „Inter­es­sant ist auch die Aus­sage der Fran­zosen: 28,5 Prozent behaupten, dass sich die Anschaf­fung eines Hybrid­fahrzeugs nicht rech­nen muss, son­dern dass es vor­rangig auf den Umwelt- und Kli­maschutz ankommt.“

    Mit der ras­an­ten Weit­er­en­twick­lung der Lithi­um-Ionen-Bat­teri­etech­nolo­gie − auch durch Con­ti­nen­tal − rück­en zunehmend Elek­troau­tos ins Blick­feld. Ein auss­chließlich für den Stadt­verkehr konzip­iertes und völ­lig emis­sions­freies Auto mit Bat­te­rien als Energiequelle kön­nen sich knapp die Hälfte aller Aut­o­fahrer (45,8 Prozent) „ganz bes­timmt“, „sehr wahrschein­lich“ oder „eher wahrschein­lich“ vorstellen. Die Schweiz­er, Öster­re­ich­er und Deutschen liegen dabei im Durch­schnitt. Erstaunlich hinge­gen ist die pos­i­tive Ein­stel­lung der chi­ne­sis­chen Aut­o­fahrer. Mit 73,4 Prozent sehen gut drei Vier­tel diese Form des alter­na­tiv­en Antriebs sehr pos­i­tiv – ver­mut­lich auch als ein Mit­tel gegen die zunehmende Luftver­schmutzung in ihren Städten. Dr. Neu­mann kündigte an, dass Con­ti­nen­tal detail­lierte und län­der­spez­i­fis­che Ein­zelheiten in abse­hbar­er Zeit sep­a­rat veröf­fentlichen und ins­beson­dere seinen Kun­den bei entsprechen­dem Inter­esse Dat­en zur Ver­fü­gung stellen wird.