Der Export und die Produktion von Nutzfahrzeugen ist in Deutschland weiter rückläufig. Im Mai brachen die Bestellungen aus dem Ausland für Nfz über 6 Tonnent um 77 Prozent ein.
Die Auslandsorder im Transportersektor unterschritten das Vorjahresvolumen um 33 Prozent. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres fielen die Auftragseingänge aus dem Ausland für Nfz bis 6 Tonne um 45 Prozent niedriger aus, die für Nfz über 6 Tonnen sogar um 81 Prozent. Bei der Inlandsnachfrage sieht der Verband der Automobilindustrie (VDA) aber erste Zeichen einer Stabilisierung.
Die Ausfuhr von Nfz bis 6t sank im bisherigen Jahresverlauf um 65 Prozent (Mai: -58 Pro-zent), die von schweren Nfz um 68 Prozent (Mai: -77 Prozent). Insbesondere der Export in die neuen EU-Länder und nach Russland kam nahezu zum Erliegen. Aber auch in den meisten westeuropäischen Ländern lief das Nutzfahrzeuggeschäft extrem schlecht.
Der Inlandsmarkt bleibt ebenfalls unbefriedigend, allerdings gibt es nach VDA-Einschätzung erste Anzeichen einer Verlangsamung des Abschwungs. Im Mai blieben die Aufträge im Segment der schweren Fahrzeuge zwar um 29 Prozent hinter dem Vorjahresvolumen zurück, gegenüber dem Vormonat haben sie sich saisonbereinigt jedoch stabilisiert (+ 1 %) – dies war der vierte leichte Zuwachs in Folge. Die Inlandsnachfrage nach Transportern blieb im Mai um 13 Prozent hinter dem Vorjahresvolumen zurück. Bis einschließlich Mai fielen die Order von leichten Nfz um 7 Prozent schwächer aus, die Hersteller von schweren Nfz mussten einen Rückgang von 53 Prozent hinnehmen.
In Deutschland blieben die Neuzulassungen von Transportern in den ersten fünf Monaten um 28 Prozent hinter dem Vorjahresvolumen zurück, im Mai um 29 Prozent. In der schweren Klasse über 6t sank der Absatz seit Jahresbeginn um 30 Prozent, im vergangenen Monat um 37 Prozent.
Das extrem schlechte Auslandsgeschäft hat auch die Produktionsmöglichkeiten der deutschen Hersteller stark gebremst. Insgesamt produzierten sie im Mai 48 Prozent weniger Fahrzeuge bis 6t und 75 Prozent über 6t in ihren deutschen Werken. In den ersten fünf Monaten 2009 musste die Fertigung von Transportern auf 58.500 Fahrzeuge (- 58 %) zurückgefahren werden, die von schweren Nutzfahrzeugen um 63 Prozent auf 32.500 Einheiten.
Verbandspräsident Matthias Wissmann fordert vor diesem Hintergrund Impulse von der Politik zur Belebung des Marktes. Dazu gehören verstärkte Investitionen in die Straßenverkehrsinfrastruktur und Anreize zur Erneuerung des Fahrzeugbestands. Darüber hinaus seien die Banken gefordert, um eine drohende Liquiditätsklemme bei strukturell gesunden Unternehmen der Nutzfahrzeugindustrie zu vermeiden.