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Optimiert Reifenlogistik mit RFID

Das Log­win-Reifen­l­o­gis­tikzen­trum in Traiskirchen bei Wien set­zt beim Han­dling von Kom­plet­trädern auf Radio Fre­quen­cy Iden­ti­fi­ca­tion (RFID): Statt Bar­code­la­bels benutzt der Logis­tik­di­en­stleis­ter RFID-Tags zur Iden­ti­fizierung.

Bere­its während der Ein­führungsphase im Som­mer 2008 überzeugte die neue Tech­nolo­gie laut Log­win „mit mehr Tem­po und höher­er Zuver­läs­sigkeit“. Mit RFID vere­in­fachen wir das Han­dling, sparen Zeit und kön­nen Waren­be­we­gun­gen noch zuver­läs­siger abbilden“, fasst Michael Peschek, Man­ag­er Project Office im
Log­win-Geschäfts­feld Solu­tions in Öster­re­ich, die Plus­punk­te zusam­men.

Zurzeit nutzt Log­win RFID am Stan­dort Traiskirchen auss­chließlich im Bere­ich Kom­plet­trad­mon­tage. Bei dieser logis­tis­chen Zusat­zleis­tung verze­ich­net der Logis­tik­di­en­stleis­ter eine kon­tinuier­lich steigende Nach­frage. „Im 2‑Schicht-Betrieb und auf vier bis fünf Pro­duk­tion­ss­chienen pro­duzieren wir monatlich bis zu 41.000 Kom­plet­träder“, so Peschek. In der Pro­duk­tion ist die Auf­bringung des RFID-Tags auf das kom­plett mon­tierte Rad der let­zte Arbeitss­chritt inner­halb der Qual­ität­skon­trolle. Damit erhält jed­er Reifen seine eigene Kennnum­mer. Durch die berührungslose Erfas­sung im Pulk sind RFID-Tags laut Log­win im Han­dling unempfind­lich­er als Bar­code­la­bels. Fett, Schmutz oder Farbe beein­trächtigten die Les­barkeit eben­so wenig wie Plas­tikver­pack­un­gen oder Fal­ten, die beim Aufk­leben der Tags auf die Reifen entste­hen kön­nen. Ein weit­er­er Vorteil laut Log­win: Die manuelle Scan­nung ent­fällt. An ver­schiede­nen Punk­ten der Logis­tikkette erfassten Lesegeräte automa­tisch die auf den RFID-Tags gespe­icherten Kennnum­mern aller 16 Reifen ein­er Palette. Die Leser­ate betrage beim Ware­naus­gang 100 Prozent. Beim Passieren der ver­schiede­nen Gates emp­fan­gen die com­put­ergestützten Lesegeräte die Kennnum­mern als Sig­nale. Jed­er einzel­nen Num­mer ist im Ware­house­m­an­age­ment-Sys­tem eine Vielzahl von Infor­ma­tio­nen zuge­ord­net: Um welchen Reifen­typ und welche Felge han­delt es sich, zu welch­er Charge gehört er, wann wurde er pro­duziert? Wenn der Reifen ein Gate durch­läuft, „ver­heiratet“ das Lesegerät die erfasste Kennnum­mer mit diesen Angaben.

Der opti­mierte Lesevor­gang an den Gates beschle­u­nigt laut Log­win auch die Abläufe im Ware­house­m­an­age­ment-Sys­tem: Sobald ein Reifen das Ein­lagerungstor passiere, teile ihm das Sys­tem selb­st­ständig einen Stellplatz zu. Da die Lager­soft­ware auch Pro­duk­tions- und Ein­lagerungs­da­tum der Reifen verze­ichne, sei die Aus­lagerung nach­dem First-In/­First-Out-Prinzip garantiert. Die Nach­schub­ver­sorgung funk­tion­iere nach einem ähn­lichen Muster: Durch die Verbindung von RFID und Lager­soft­ware wird der Reifenbe­stand laufend aktu­al­isiert. Befind­et sich nur noch eine zuvor definierte Menge im Ware­house, weist das Sys­tem auf die erforder­liche Nachbestel­lung hin.

Die Imple­men­tierung der RFID-Tech­nolo­gie in das beste­hende Ware­house­m­an­age­ment-Sys­tem erfol­gte laut Log­win in nur sechs Monat­en. Die schnelle Real­isierung gelang dem­nach durch das gute Zusam­men­spiel des Logis­tik-Beraters DiLOG (Pla­nung und Koor­di­na­tion), dem Anbi­eter von Iden­ti­fika­tions- und Bar­codesys­te­men BSR (Umset­zung) und der IT-Abteilung von Log­win am Stan­dort Traiskirchen.

„Mit dem derzeit­i­gen RFID-Sys­tem nutzen wir bish­er nur einen Teil der Möglichkeit­en, die diese Tech­nolo­gie bietet“, sagt Thomas Eisen, Man­ag­ing Direc­tor im Log­win-Geschäfts­feld Solu­tions in Öster­re­ich. „Wir kön­nen uns vorstellen, RFID in Zukun­ft auch an anderen Stan­dorten einzuführen – ins­beson­dere für die Pro­duk­t­grup­pen, bei denen eine hun­dert­prozentig genaue Kom­mis­sion­ierung ohne RFID sehr aufwändig ist.“