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Pirelli beendet sein dreijähriges Engagement als offizieller Reifenlieferant der WRC

Mit Abschluss der Ral­ly GB in Wales vom 11. bis 14. Novem­ber been­det Pirelli in dieser Woche sein drei­jähriges Engage­ment als offizieller Reifen­liefer­ant der FIA World Ral­ly Cham­pi­onship.

Diesen Sta­tus hat­te der Motor­sport Weltver­band FIA dem Konz­ern im Jahre 2008 im Rah­men ein­er exk­lu­siv­en Vere­in­barung ver­liehen.

Während dieser Zeit zoll­ten die WRC Piloten und die Teams Pirelli großes Lob für die Entwick­lung und die Pro­duk­tion sehr zuver­läs­siger Reifen. Sie mussten auf sehr unter­schiedlichen Straßen­belä­gen und wech­sel­nden Wet­terbe­din­gun­gen per­for­men sowie den hohen Belas­tun­gen stand­hal­ten, denen sie bei stra­paz­iösen Gelän­de­fahrten aus­ge­set­zt waren. Erschw­eren kam hinzu: Ab 2008 war der  Ein­satz der Run-Flat Mousse-Tech­nolo­gie aus Kosten­grün­den ver­boten.

Pirellis engagiertes Experten-Team – beste­hend aus Inge­nieuren und Tech­nikern – bot sowohl vom Haup­tquarti­er in Mai­land aus wie auch bei sämtlichen WRC Ver­anstal­tun­gen vor Ort ein hohes Maß an Kun­denser­vice.

In den ver­gan­genen drei Jahren lieferte das Unternehmen ins­ge­samt 26.960 Reifen der Mod­elle PZe­ro, Scor­pi­on und Sot­toze­ro. In dieser Zeit feierte Pirelli drei Fahrer- und drei Mannschaft­sti­tel. Bei 39 Welt­meis­ter­schafts-Ral­lyes absolvierten die Pirelli Reifen fast 14.000 Etap­pen-Kilo­me­ter auf Asphalt, Schot­ter, Schnee und Eis.

Gemäß der Vere­in­barung mit der FIA bestand die Her­aus­forderung für Pirelli während dieser Zeit darin, sich bei der Entwick­lung der WRC Reifen stärk­er auf deren Halt­barkeit zu konzen­tri­eren, als auf die Leis­tung. Und das ohne Hil­fe der Run-Flat-Mousse-Tech­nolo­gie. Dass lediglich 42 von den 26.960 geliefer­ten Reifen bei den harten WRC-Ren­nen Pan­nen hat­ten – das sind lediglich 0,016 Prozent! – ist daher ein her­aus­ra­gen­der Beweis für das fortschrit­tliche Design der Pneus und die sorgfälti­gen Pro­duk­tion­sprozesse.

„Ins­ge­samt blieb die Zahl der echt­en Pan­nen sehr klein, obwohl wir keine Kom­pro­misse bei der Leis­tung macht­en“, resümiert Mat­teo Bra­ga, Senior WRC Reifenin­ge­nieur von Pirelli. „Zusam­men mit dem hohen Lev­el beim Kun­denser­vice sowie der von uns angestrebten Kon­stanz war das wahrschein­lich unser größter Erfolg. Und den hat in der Welt des Ral­lye-Sports jed­er zur Ken­nt­nis genom­men.“

Sébastien Loeb, der die let­zten drei WRC-Welt­meis­ter­schaften mit Pirelli Reifen gewann, ergänzt: „Zu Beginn der Zusam­me­nar­beit waren wir schon davon aus­ge­gan­gen, dass es Prob­leme geben kön­nte. Denn das neue Regle­ment erlaubte nur zwei Reifen­typen, und Run-Flat-Mousse war tabu. Doch es gab keine Pan­nen, aber dafür umso mehr Grip. Kurz: über­haupt keine Prob­leme.“

Der Chef des Ford-Teams, Mal­colm Wil­son, lobt: „Pirelli hat einen fan­tastis­chen Job abgeliefert. Ihre Reifen liefen bei allen Ren­nen sehr gut. Nicht zulet­zt hat das Unternehmen eine große Summe in den Auf­bau des Pirelli Star Dri­ver Pro­gramms investiert und damit auch viel für die Zukun­ft dieses Sports getan.“

Mit der Unter­stützung der neuen WRC Akademie, die ab 2011 die Junior World Ral­ly Cham­pi­onship ablöst, set­zt Pirelli sein Engage­ment in diesem Seg­ment des Motor­sports fort. Die WRC Akademie wird die erste Anlauf­stelle für ehrgeizige Fahrer sein, deren Ziel es ist, eines Tages Welt­meis­ter zu wer­den. Darüber hin­aus gibt Pirelli fol­gen­den sechs jun­gen Fahrern die Möglichkeit, im Rah­men des Pirelli Star Dri­ver Pro­gramms, das Pirelli seit zwei Jahren mit­ten in der Wirtschaft­skrise unter­stützt, an der WRC Serie teilzunehmen: Fredrik Ahlin (Schwe­den), Craig Breen (Irland), Jan Cerny (Tschechis­che Repub­lik), Andrea Crug­no­la (Ital­ien), Bren­dan Reeves (Aus­tralien) und Mol­ly Tay­lor. So unter­mauert der Reifen­her­steller das Ziel, langfristig Ral­lye-Tal­ente zu ent­deck­en und zu fördern

Die aktuellen Star Dri­ver wer­den in Wales am Start sein, ange­führt von dem Neuseelän­der Hay­den Pad­don und dem Esten Ott Tanak. Bei­de Fahrer zeigten während der gesamten Sai­son beein­druck­ende Leis­tun­gen. Während Pad­don den zweit­en Platz bei der Pro­duc­tion Car World Ral­ly Cham­pi­onship anvisiert, kämpft Tanak um seinen zweit­en Sieg bei der PCWRC in diesem Jahr.

Die drei weit­eren Pirelli Star Dri­ver Nick Geor­giou, Peter Horsey und Alex Raschi wer­den ihre Erfahrun­gen in einem Wet­tkampf auf Welt­niveau weit­er aus­bauen.

Die auf Kies gefahrene Ral­ly GB geht nicht nur in die Wer­tung für die WRC ein. Sie ist darüber hin­aus auch die let­zte Wer­tung­sprü­fung der Sai­son für die Teil­nehmer der Pro­duc­tion Car World Ral­ly Cham­pi­onship, für Zweiliter-Autos mit Tur­boau­fladung der Gruppe N, sowie für die neue Super 2000 World Ral­ly Cham­pi­onship für nor­mal belüftete Zweiliter-Autos. Sämtliche Rennklassen wird Pirelli ein­heitlich mit seinen weichen Scor­pi­on Reifen beliefern. Dieses bre­ite Ein­satzspek­trum mit ein­er Vielzahl unter­schiedlich­er Motoren unter­stre­icht Leis­tung und Effizienz der ital­ienis­chen Pneus.

Typ­isch für die Ral­ly GB: Die Crews müssen mit win­ter­lichem Wet­ter fer­tig wer­den, für das Regen, Schlamm und sog­ar Eis typ­isch sind. An sämtliche Teil­nehmer mit All­rad betriebe­nen Fahrzeu­gen wird Pirelli den weichen Kies-Reifen Scor­pi­on liefern. Er wurde ent­wor­fen, um höheren Grip und mehr Sta­bil­ität bei nass-kalten Bedin­gun­gen zu bieten.

„Angesichts der fort­geschrit­te­nen Jahreszeit müssen wir uns bei diesem Event auf alle möglichen Wet­terbe­din­gun­gen ein­stellen. Deshalb ist es ein klas­sis­ches Ter­ri­to­ri­um für unseren weichen Scor­pi­on Reifen“, betont Mat­teo Bra­ga, Senior WRC Reifenin­ge­nieur bei Pirelli. „Die Ral­ly GB ist immer eine knif­flige Ver­anstal­tung, weil der Grip wegen der vie­len ver­schiede­nen Straßen­beläge und des Wet­ters sehr vari­iert. Bei Matsch wird es extrem rutschig. Zudem ist es möglich, dass wir sog­ar einige vereiste Abschnitte haben, wie es vor eini­gen Jahren schon ein­mal der Fall war.“

Die Ral­ly GB, deren Basis­sta­tion sich in der wal­i­sis­chen Haupt­stadt Cardiff befind­et, begin­nt am Don­ner­stagabend, 11. Novem­ber, mit ein­er reinen Asphalt-Etappe bei Cardiff Bay. Das Sieger-Auto wird am Son­ntag, den 14. Novem­ber, gegen 15.25 Uhr die Ziellinie in Cardiff über­queren. Ins­ge­samt wer­den während der 20 Etap­pen 359,44 Wet­tkampf-Kilo­me­ter gefahren.