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Pirelli bereitet sich auf die neue Rally Frankreich vor

Rallye de France - Tour de Corse, Ajaccio 10-12 10 2008 Die völ­lig neue Ral­ly Frankre­ich, die vom 30. Sep­tem­ber bis zum 03. Okto­ber 2010 im Elsass stat­tfind­et, wird eine Asphalt Ral­ly wie keine andere wer­den.

Die mehr als 60 Teil­nehmer müssen nicht allein die Wet­tbe­wer­ber im Blick haben, son­dern darüber hin­aus mit einem ungle­ich­mäßi­gen Straßen­be­lag, engen und weit­en Abschnit­ten und unter­schiedlichen Tem­per­a­turen fer­tig wer­den. Dabei wird die Mehrheit der Fahrer den PZe­ro Asphal­treifen von Pirelli nutzen.

Das Basis­lager wird in Straßburg aufgeschla­gen, dicht an der deutschen Gren­ze. Der Großteil der 20 Spezial-Etap­pen führt durch hügelige Wälder. Eine Aus­nahme bilden die Ren­nen am Son­ntag: An dem Tag ist eine 24 Kilo­me­ter lange Strecke durch das mil­itärische Übungslager von Bitche zu bewälti­gen. Darauf fol­gt der 4,1 Kilo­me­ter lange Abschnitt durch Hague­nau, der Heimat­stadt von Sebastien Loeb.

Die Fach­leute gehen davon aus, dass Asphalt-Spezial­ist Loeb, der mit einem Sieg bei diesem Event seinen siebten Welt­meis­ter­ti­tel gewin­nen kann, die Ral­ly Frankre­ich in seinem Cit­roen C4 World Ral­ly Car dominieren wird. Denn die let­zte Nieder­lage bei ein­er Asphalt Ral­ly erlitt Loeb im Okto­ber 2004 in Spanien, als er wegen mech­a­nis­ch­er Prob­leme auf­gab.

“Wir haben im Som­mer in Bul­gar­ien bei ein­er für sämtliche Beteiligten neuen Ral­ly gese­hen: Sebastien war allen ein wenig voraus “, sagte Sven Smeets, Team Man­ag­er des Werk-Rennstalls von Cit­roen. “Daher gehen wir fest davon aus, dass er in Frankre­ich, wo er die Meis­ter­schaft gewin­nen kann, ganz vorn dabei sein wird. Er ist vielle­icht ein wenig anges­pan­nt, weil das Ren­nen durch seine Heimat­stadt führt und die Leute einen Sieg von ihm erwarten. Aber wir ken­nen seine Fähigkeit­en auf Asphalt. Und Sebastien ste­ht nie wirk­lich unter Druck.”

Pirelli, im Rah­men eines Drei­jahresver­trags mit der FIA offizieller Reifen­liefer­ant der WRC, wird PZe­ro Reifen mit harten und weichen Mis­chun­gen an die Teams mit All­rad- Autos liefern. Die harte Mis­chung wurde für heiße und trock­ene Fahrbe­din­gun­gen entwick­elt, während die weiche Mis­chung ihr Poten­zial bei käl­teren Tem­per­a­turen und feucht­en Straßen­belä­gen voll ent­fal­tet.

Mat­teo Bra­ga, Senior Inge­nieur der WRC bei Pirelli, geht davon aus, dass die Wahl des richti­gen Pneus das Endergeb­nis bee­in­flussen wird. “Wir erwarten, dass Sebastien Loeb Welt­meis­ter wird. Aber wir ken­nen die Unberechen­barkeit des Wet­ters”, sagte Bra­ga. “Wir wis­sen, dass der weiche PZe­ro auch bei war­men und trock­e­nen Bedin­gun­gen gut läuft. Aber in Frankre­ich kann es leichte Regen­schauer geben. Daher wer­den wir dort wahrschein­lich mehr Reifen mit weich­er Mis­chung im Ein­satz sehen. Die Menge der ein­set­zbaren Reifen wurde mit Blick auf mögliche Schauer fest­ge­set­zt, so dass es zu keinen Lief­er­eng­pässen kom­men wird. Unsere einzige Sorge ist, dass es in den Bergen heftig reg­nen kön­nte.”

Denn die FIA-Regeln für die Reifen erlauben keine speziellen Regen­reifen oder kün­stliche Schnitte in das Pro­fil, um mehr Grip zu erzeu­gen. Mit diesen Maß­nah­men soll sichergestellt wer­den, dass die Reifen mit größt­möglich­er Kon­trolle auf ver­schiede­nen Asphalt­belä­gen und bei unter­schiedlichen Bedin­gun­gen genutzt wer­den kön­nen. “Daher müssen die Fahrer mit einem Kom­pro­miss leben, wenn es reg­net und sie möglicher­weise keine 100 Prozent geben kön­nen”, erläutert Bra­ga.

Wie bei allen Ren­nen mit Berg-Etap­pen beste­ht ein per­ma­nentes Risiko wech­sel­hafter Wet­terbe­din­gun­gen und örtlich­er Nieder­schläge. Doch nach Ansicht von George Black, Reifen­tech­niker bei Ford, ist der Fahrbahn­be­lag der Etap­pen selb­st dann rutschig, wenn es nicht reg­net.

Black ken­nt die Wet­tkampf­strecke und erläutert die Prob­leme der Route: “Die Ral­ly führt haupt­säch­lich durch bewaldetes Gebi­et. Dort fall­en Pinien-Nadeln und Blät­ter wie Schnee auf die Straße und ver­schmutzen sie stark. Das ist ein Prob­lem, weil der Boden dadurch feucht wird. Zusam­men mit den recht kalten Tem­per­a­turen am Mor­gen ist das eine ziem­liche Her­aus­forderung. Und abge­se­hen von der Etappe auf dem Bitche Mil­itärgelände ver­fügt kein Abschnitt über einen gle­ich­mäßi­gen Belag.

Stattdessen müssen die Fahrer rasche Wech­sel von glat­ten, groben und hol­pri­gen Asphalt meis­tern, sog­ar Schot­ter gibt es an eini­gen Stellen. Es wird eine Her­aus­forderung für das Set­up des Autos und eine schwierige Ral­ly.”

Black betont zudem die unter­schiedlichen Bre­it­en der Etap­pen, ein weit­er­er maßge­blich­er Fak­tor des Events. Dabei hebt er die 24,5 Kilo­me­ter lange Etappe Grand Bal­lon am Fre­itag her­vor, die bis in eine Höhe von 1.424 Metern hin­auf­führt. “Dort gibt es sehr schmale Pas­sagen. Aber dann, wenn man das Ski-Gebi­et erre­icht, wird die Straße sehr weit, so dass viele Kur­ven ger­ade durch­fahren wer­den kön­nen. Dann aber wird es durch die Bäume wieder eng und darüber hin­aus höl­lisch hol­prig. Nicht zulet­zt wer­den die Fahrer vom Start bis zum Ziel mit erhe­blichen Tem­per­aturschwankun­gen kon­fron­tiert.”

Die Piloten der Start­felder P1 und P2 kön­nen bei der Ral­lye de France aus 24 harten und 22 weichen PZe­ro Reifen wählen. Allerd­ings dür­fen sie nicht mehr als 36 Reifen für den gesamten Event nutzen. Den Teams mit All­rad-Wagen ste­hen 20 harte und 16 weiche Reifen zur Ver­fü­gung, wobei sie allerd­ings nur 25 Reifen ein­set­zen dür­fen. Die Teams der Junior World Ral­ly Cham­pi­onship starten mit RX Reifen in den Größen 16 und 17 Zoll.

Die Ral­lye de France ist das fün­fte Ren­nen der Sai­son für das Pirelli Star Dri­ver Pro­gramm, ein­er gemein­samen Ini­tia­tive von Pirelli und der FIA. Es gibt den fünf viel ver­sprechen­den jun­gen Tal­en­ten Nick Geor­giou, Peter Horsey, Hay­den Pad­don, Alex Raschi und Ott Tanak die Möglichkeit, an sechs Ren­nen der World Ral­ly Cham­pi­onship in iden­tis­chen Mit­subishi Lancer Evo­lu­tion Xs teilzunehmen, die alle­samt auf Pirelli Reifen fahren.

Die Ral­lye de France ist nicht nur das elfte Ren­nen der WRC, son­dern auch Runde acht der Serien­wa­gen World Ral­ly Cham­pi­onship für Autos der Gruppe N mit Zweiliter- Tur­bo­mo­toren, sowie Runde neun der Super 2000 World Ral­ly Cham­pi­onship, in der nor­mal belüftete Zweiliter-Auto­mo­bile starten. Pirelli liefert die harten und weichen PZe­ro Reifen an die Teil­nehmer sämtlich­er Meis­ter­schaften und unter­stre­icht damit die Leis­tung und Effizienz der ital­ienis­chen Pneus bei ein­er Vielzahl von Fahrzeu­gen und Motork­lassen.

Die Ral­lye de France hat 351,8 Wet­tbe­werb­skilo­me­ter, die sich auf 20 Etap­pen verteilen. Die Ver­anstal­tung begin­nt am Fre­itag, den 01. Okto­ber, um 08.43 Uhr Ort­szeit. Die let­zte Etappe um das Stadtzen­trum von Hague­nau begin­nt am Son­ntag, den 03. Okto­ber, um 13.36 Uhr.

Der franzö­sis­che Reko­rd von Pirelli

Frankre­ich hat das Qual­i­fika­tion­sren­nen für die Welt­meis­ter­schaft 2010 von der Mit­telmeerin­sel Kor­si­ka auf das Fes­t­land ver­legt, wo sich Pirelli den 13. Sieg bei ein­er WRC Ral­ly auf franzö­sis­chen Boden sich­ern wird.

Hier die Liste der bish­eri­gen Siege von Pirelli in Frankre­ich: Markku Alen: 1983, 1984;

Jean-Claude Andruet: 1974; Bernard Dar­niche: 1977, 1978, 1981; Sebastien Loeb:

2008; Col­in McRae: 1997, 1998; San­dro Munari: 1976; Car­los Sainz: 1991; Pet­ter Sol­berg: 2003.