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Pirelli eröffnet seine “Fabrik der Champions” in der Türkei

logo-pirelli Pirelli eröffnet heute die “Fab­rik der Cham­pi­ons” im türkischen Izmit. In dem dor­ti­gen Werk wird der Konz­ern in den Jahren von 2011 bis 2013 die Reifen für sämtliche Formel 1‑Teams pro­duzieren.

Das Werk, das in diesem Jahr sein 50jähriges Jubiläum feiert, pro­duziert seit 2007 in enger Koop­er­a­tion mit der Forschungs- und Entwick­lungs-Abteilung in Mai­land die Pirelli Reifen für den Motor­sport. Nun wird es das Herz der Formel 1‑Aktivitäten von Pirelli.

Mit der jährlichen Fer­ti­gung von acht Mil­lio­nen Reifen für Pkw, Lkw und den Motor­sport ist Izmit das Pirelli Werk mit dem größten Pro­duk­tionsvol­u­men. Der Konz­ern hat dort in den ver­gan­genen zehn Jahren 140 Mil­lio­nen Euro investiert und plant, die Expan­sion des Unternehmens in der Türkei sowie in den umliegen­den Märk­ten mit weit­eren 30 Mil­lio­nen Euro zu unter­stützen.

Die Formel 1‑Abteilung wurde mit ein­er Pressekon­ferenz im Werk eröffnet, an der Nihat Ergun, der türkische Min­is­ter für Indus­trie und Han­del, teil­nahm, sowie Mar­co Tronchet­ti Provera, Vor­sitzen­der des Pirelli Konz­erns, Francesco Gori, CEO von Pirelli Tyre, Andrea Piron­di­ni, CEO von Turk Pirelli Las­trik­leri und Metin Ar, Vor­sitzen­der von Turk Pirelli Las­trik­leri.

Pirelli in der Türkei
Das 1960 eröffnete Werk in Izmit pro­duziert Reifen für Pkw und Indus­triefahrzeuge sowie für den Motor­sport. Es beliefert europäis­che Schlüs­selmärk­te (inklu­sive der Türkei, Ital­ien, Deutsch­land, Frankre­ich, Spanien, Griechen­land, der Schweiz, Öster­re­ich und dem Vere­inigten Kön­i­gre­ich) sowie den Mit­tleren Osten. Auch Auto­mo­bil-Her­steller wie Mer­cedes, Jaguar, Fiat und Renault wer­den aus Izmit beliefert. Das Werk, das seit 25 Jahren auch eine Fab­rik für Stahlcord behei­matet, hat eine Gesamt­fläche von 340.000 Quadrat­metern und beschäftigt 1.800 Mitar­beit­er.

Pirelli erwartet 2010 in der Türkei einen Umsatz von über 500 Mil­lio­nen Euro. Das entspricht ein­er Steigerung von über 25 Prozent im Ver­gle­ich zu 2009. Diese starke Mark­t­po­si­tion wird 2011 durch neue Investi­tio­nen in Höhe von 30 Mil­lio­nen Euro weit­er sta­bil­isiert.

Türkei und die Formel 1
Mit dem Start der Formel 1 Divi­sion erweit­erte der Pirelli Konz­ern sein Reifen- Ange­bot für den auto­mo­bilen Motor­sport. 2011 wird Pirelli ins­ge­samt 200.000 Wet­tbe­werb­sreifen pro­duzieren. 50.000 davon sind für die Formel 1 und 70.000 für die Meis­ter­schaften der GP2 und der GP3, die der Konz­ern exk­lu­siv beliefert. Die übri­gen Reifen verteilen sich auf 60 inter­na­tionale auto­mo­bile Straßen- und Streck­en­wet­tbe­werbe, die der Reifen­her­steller mit Haupt­sitz in Mai­land eben­falls exk­lu­siv mit Pneus ausstat­tet. Außer­dem beliefert Pirelli namhafte Marken­meis­ter­schaften wie die Fer­rari Chal­lenge, die Lam­borgh­i­ni Super Tro­feo und die Tro­feo Maserati. Ins­ge­samt gehören zum Motor­sport-Ange­bot von Pirelli 200 Ren­nreifen-Typen, inklu­sive der Ral­ly-Reifen, die 2008, 2009 und 2010 Welt­meis­ter waren.

Die Formel1-Reifen wer­den exk­lu­siv im Werk von Izmit pro­duziert. Dies geschieht auf der Basis von Sim­u­la­tion­s­mod­ellen, Mis­chun­gen und Struk­turen, die von der Forschungs- und Entwick­lungsabteilung des Konz­erns kreiert wur­den. In dieser Abteilung arbeit­en über 1.000 Inge­nieure und Tech­niker. In der Formel 1‑Fabrik, die im Werk von Izmit eine Fläche von 15.000 Quadrat­metern ein­nimmt und ins­ge­samt 140 Mitar­beit­er beschäftigt, wer­den die Sportreifen mit mod­ern­sten Maschi­nen pro­duziert.

In Koop­er­a­tion mit dem Pirelli-Zen­trum für die Vor­bere­itung von Sportreifen in Bur­ton on Trent (Vere­inigtes Kön­i­gre­ich) wird das Werk in Izmit zudem das Zen­trum der gesamten Formel 1‑Logistik. Dabei wer­den etwa 50 Tech­niker und 15 Lkws im Ein­satz sein.

Erste Tests
Der neue PZe­ro Formel 1 Reifen, entwick­elt auf der Basis umfan­gre­ich­er Erfahrun­gen bei auto­mo­bilen Straßen- und Streck­en­wet­tbe­wer­ben, wurde bere­its mit Erfolg auf den Rennstreck­en in Mugel­lo (Ital­ien), Le Castel­let (Frankre­ich) und Jerez (Spanien) getestet. Kür­zlich durch­lief er weit­ere Tests auf der Rennstrecke in Mon­za (Ital­ien). In Mugel­lo und Le Castel­let wur­den die Struk­turen und Pro­file getestet, um eine max­i­male Anpas­sungs­fähigkeit, Kon­ti­nu­ität und Ein­heitlichkeit der Reifen- Per­for­mance zu garantieren. In Jerez und Mon­za konzen­tri­erten sich die Tests auf das Opti­mieren der sechs Mis­chun­gen: vier Slicks für trock­ene Bedin­gun­gen, ein Regen­reifen sowie ein Inter­me­di­ate für leicht­en Niesel­re­gen.

Die Reifen­tests wur­den mit einem Toy­ota TF 109 durchge­führt. Der Bolide startete in der ver­gan­genen Sai­son in der Formel 1. Bei den Tests in Jerez saß der deutsche Ren­n­fahrer Nick Hei­d­feld im Cock­pit. Der abschließende Test soll im Novem­ber in Abu Dhabi im Anschluss an den Grand Prix stat­tfind­en.

Formel 1 und Nach­haltigkeit
“Die Tests über­trafen meine eige­nen Erwartun­gen. Und ich glaube, dass Pirelli bei der Entwick­lung der Reifen bere­its einen sehr guten Stand erre­icht hat”, sagte Hei­d­feld. “Das Pirelli-Team, dem ich nach mein­er Überzeu­gung einige gute Hin­weise geben kon­nte, war von Anfang an auf dem richti­gen Weg zum Ziel, sämtliche Teams mit zuver­läs­si­gen und sicheren Reifen beliefern zu kön­nen, eine große Show zu garantieren und jedem Fahrer die Möglichkeit zu geben, seinen eige­nen Fahrstil zu nutzen.”

Durch die Green Per­for­mance Strate­gie des Konz­erns, in deren Rah­men Pirelli Pro­duk­te und Lösun­gen entwick­elt, die ein Max­i­mum an Leis­tung und Sicher­heit mit hoher Umweltverträglichkeit verknüpfen, wird die Formel 1‑Produktion auch von Kri­te­rien der Nach­haltigkeit bee­in­flusst. So sind die Mis­chun­gen sämtlich­er Wet­tbe­werb­sreifen von Pirelli frei von hocharo­ma­tis­chen Ölen. Darüber hin­aus wur­den die Pro­duk­tions-Prozesse in Izmit hin­sichtlich ihrer Energie-Effizienz, des Ver­brauchs von Wass­er und Rohstof­fen sowie der Reduk­tion von gefährlichen Emis­sio­nen wie Kohlen­stoff­diox­id opti­miert.

Beson­dere Aufmerk­samkeit wird auf das Wiederver­w­erten von Pro­duk­tion­sresten und gebraucht­en Reifen gelegt. So legt das Pro­tokoll für die Abfal­lver­w­er­tung fest: Gebrauchte Formel 1‑Reifen sind entwed­er für das Gewin­nen neuen Roh­ma­te­ri­als oder für die Pro­duk­tion neuer Energie zu ver­w­erten. Die Aufmerk­samkeit, die Pirelli dem The­ma Nach­haltigkeit schenkt, spiegelt sich auch in den Spitzen­plätzen, die das Unternehmen seit Jahren in den Nach­haltigkeits-Indizes Dow Jones Sus­tain­abil­i­ty STOXX und Dow Jones Sus­tain­abil­i­ty World belegt: Seit nun­mehr vier Jahren ist Pirelli dort das führende Unternehmen im Seg­ment “Autoteile und Reifen”.

50 Jahre Pirelli in der Türkei
Die Eröff­nung der Formel 1‑Fabrik fällt zusam­men mit dem 50jährigen Jubiläum des Ein­tritts von Pirelli in den türkischen Markt. Zu den Feier­lichkeit­en gehört unter anderem eine Fotoausstel­lung im Cyra­gan Palast in Zen­trum von Istan­bul. Die Eröff­nungs­feier fand im Bei­sein führen­der Lokalpoli­tik­er und Repräsen­tan­ten der türkischen Kul­tur statt, darunter der Regis­seur Fer­zan Ozpetek und der Sänger Sezene Aksu.