Der Pkw-Absatz in Europa lag im August mit 805 500 Fahrzeugen 16 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Ursache für diesen Rückgang sind die sich weiter abschwächende Konjunktur sowie deutlich gestiegene Verbraucherpreise, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit. Die Verkäufe in Westeuropa gaben um 17 Prozent auf 714 700 Pkw nach. Insbesondere Großbritannien (-19 %), Italien (-26 %), und Spanien (- 41%) mussten starke Rückgänge in Kauf nehmen. In den Neuen EU-Ländern wurden im August 90 800 Pkw abgesetzt (- 9 %).

In Frankreich wurden im August mit 103 400 Autos 7 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahresmonat. Offenbar verlieren die Kaufanreize des seit Jahresbeginn geltenden „Bonus-Malus“-Systems nach dem CO2-Ausstoß an Durchschlagskraft, die schwache Wirtschaftsentwicklung scheine zunehmend die Kaufentscheidung der Verbraucher zu beeinflussen, so der VDA. Der Absatz der französischen Hersteller gab um 4 Prozent nach, der der ausländischen Hersteller um 10 Prozent.

In Italien hoffen die Hersteller auf eine Ausweitung der derzeit gewährten Verschrottungsprämie, um der Nachfrage neue Impulse zu verleihen. In Großbritannien fiel der Absatzrückgang mit 32.400 Fahrzeugen (-14 Prozent) für die deutschen Hersteller vergleichsweise gering aus; mehr als die Hälfte der im Juli neu zugelassenen Pkw trug ein deutsches Konzernmarkenzeichen.

In Spanien waren die Pkw-Neuzulassungen im August mit 58 500 Stück (- 41 Prozent) zum wiederholten Mal deutlich rückläufig. Die im vergangenen Monat in Kraft getretene neue Verschrottungsprämie bei steigender Arbeitslosigkeit und schwächelnder Konjunktur die Nachfrage nicht beleben. Als Reaktion auf den seit Jahresbeginn stark rückläufigen Absatz haben Ford und General Motors Stellenstreichungen angekündigt, Seat will die Produktion kürzen.

Im bisherigen Jahresverlauf liegt der Pkw-Absatz in Europa mit 10,4 Millionen Fahrzeugen 4 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Die Verkäufe in Westeuropa werden in erster Linie durch die schwache Entwicklung in Italien, Spanien und Großbritannien belastet. In den Neuen EU-Ländern schlägt bislang ein Zulassungsplus von 3 Prozent zu Buche.