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Pkw-Absatz in Europa geht um acht Prozent zurück

In Europa wur­den mit 1,3 Mil­lio­nen Fahrzeu­gen im Sep­tem­ber 2008 acht Prozent weniger neue Pkw zuge­lassen als vor einem Jahr. Angesichts ein­er sich europaweit weit­er abschwächen­den Kon­junk­tur sowie der – vor Ver­ab­schiedung der aktuellen Ret­tungspläne

– äußerst anges­pan­nten Lage an den Kred­it­märk­ten stell­ten viele Ver­brauch­er ihre Kaufentschei­dung für ein Auto vor­erst zurück, teilte der Ver­band der Auto­mo­bilin­dus­trie (VDA) mit. Die Verkäufe in Wes­teu­ropa gaben um neun Prozent auf 1,2 Mio. Neuwa­gen nach. Ins­beson­dere Spanien und Großbri­tan­nien mussten starke Rück­gänge in Kauf nehmen.

In Großbri­tan­nien wur­den im Sep­tem­ber mit 330 300 Pkw 21 Prozent weniger neue Fahrzeuge verkauft. Die pri­vate Nach­frage gab um 23 Prozent, der gewerbliche Absatz um 19 Prozent nach. Die deutschen Her­steller verkauften nach VDA-Angaben mit 160700 Fahrzeu­gen 17 Prozent weniger Fahrzeuge und kon­nten sich damit dem neg­a­tiv­en Mark­t­trend zumin­d­est teil­weise entziehen.

In Spanien waren die Pkw-Neuzu­las­sun­gen im Sep­tem­ber mit 65.600 Pkw
(-32 Prozent) im fün­ften Monat in Folge deut­lich rück­läu­fig. Die pri­vate Pkw-Nach­frage gab um 30 Prozent nach, der Absatz von Fir­men­wa­gen um 35 Prozent und das Miet­wa­gengeschäft um 40 Prozent. Spanien ist neben Großbri­tan­nien in Europa am stärk­sten von der Immo­bilienkrise betrof­fen. In Ital­ien lagen die Pkw-Verkäufe im Sep­tem­ber mit 176 100 Fahrzeu­gen sechs Prozent unter dem Vor­jahres­niveau; die ital­ienis­chen und die aus­ländis­chen Anbi­eter ver­loren dabei gle­icher­maßen an Boden.

In Frankre­ich dage­gen wur­den im Sep­tem­ber mit 160 600 Pkw acht Prozent mehr Fahrzeuge verkauft als im Vor­jahres­monat. Die Kau­fan­reize des seit Jahres­be­ginn gel­tenden „Bonus-Malus“-Systems sowie zwei Arbeit­stage mehr kon­nten die Auswirkun­gen des derzeit auch in Frankre­ich schwachen Mark­tum­felds aus­gle­ichen. Die heimis­chen Anbi­eter kon­nten über­durch­schnit­tlich um zehn Prozent zule­gen, der Absatz der aus­ländis­chen sowie der deutschen Her­steller stieg um sechs Prozent.

Im bish­eri­gen Jahresver­lauf liegt der Pkw-Absatz in Europa mit 11,7 Mil­lio­nen Fahrzeu­gen vier Prozent unter dem Vor­jahre­sergeb­nis. Die Verkäufe in Wes­teu­ropa fie­len – ins­beson­dere belastet durch das deut­liche Absatzmi­nus in Spanien, Ital­ien und Großbri­tan­nien – um fünf Prozent niedriger aus. Für die Neuen EU-Län­der ergibt sich im bish­eri­gen Jahresver­lauf noch ein Plus bei den Neuzu­las­sun­gen von drei Prozent.

In einem ins­ge­samt deut­lich rück­läu­fi­gen Gesamt­markt kon­nte sich der Diese­lanteil der in Wes­teu­ropa neu zuge­lasse­nen Pkw im bish­eri­gen Jahresver­lauf gut behaupten: Mit einem Mark­tan­teil von annäh­ernd 53 Prozent erwies er sich als sta­bile Größe. Mehr als jed­er zweite in Wes­teu­ropa verkaufte Diesel-Pkw trägt ein deutsches Konz­ern­marken­ze­ichen.