Im Juni 2010 ging die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland mit 289 259 Stück gegenüber dem Vorjahresmonat um 32,3 Prozent zurück. Wie das Kraftfahrtbundesamt mitteilte, wurden 43,5 Prozent von Privatpersonen zugelassenen.
Im ersten Halbjahr 2010 wurden 1,47 Millionen Personenkraftwagen (Pkw) für den Straßenverkehr neu zugelassen. Das hohe Vorjahresergebnis wurde damit um 28,7 Prozent unterschritten. Im Vergleich zu 2008 sind es minus 10,1 Prozent.
Nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 sehen sich viele Hersteller mit stark rückläufigen Zulassungszahlen konfrontiert. Gegen den Trend gab es auch einige Lichtblicke. Nissan/Infiniti (+ 29,0 %) und Land Rover (+ 23,6 %) verbuchten deutlich mehr Zulassungen als 2009. BMW liegt mit – 1,0 Prozent knapp unter Vorjahresniveau. Bei den deutschen Volumenherstellern Opel (- 39,7 %) und Ford (- 35,1 %) gab es einen deutlichen Einbruch. VW konnte trotz rückläufiger Zulassungen (- 22,0 %) seine Vorrangstellung mit einem Anteil von 22,3 Prozent noch halten. Bei den ausländischen Marken ist Renault/Dacia mit 5,1 Prozent Marktführer. Skoda (4,6 %), Peugeot (3,1 %) und Fiat (3,0 %) folgen im Neuzulassungsranking. Die Vorjahresergebnisse konnten auch von diesen Herstellern nicht annähernd erreicht werden. Das Defizit zum Vorjahr liegt nach dem ersten Halbjahr insgesamt bei knapp 0,6 Millionen Pkw.
Insbesondere kleine Fahrzeuge sind im ersten Halbjahr 2010 weniger gefragt als im Vorjahreszeitraum. Mini- und Kleinwagensegment gingen um fast die Hälfte zurück, die Mini-Vans um 16,2 Prozent. Auch das größte Pkw-Segment, die Kompaktklasse, blieb mit -26,8 Prozent weit hinter dem starken Vorjahresergebnis zurück. Eine günstigere Entwicklung ist dagegen bei den Premiumfahrzeugen der Oberen Mittelklasse und der Oberklasse zu beobachten. Insbesondere Audi A 8, Jaguar XF und XJ, Mercedes E-Klasse und BMW 5er sorgten für deutliche Zuwachsraten. Hier ist der Anteil der gewerblichen Halter recht hoch, teilweise über 90 Prozent. Das große Modellangebot an Geländefahrzeugen wird weiterhin gut angenommen (+ 3,2 %). Sportwagen erreichten einem Zuwachs von 16,9 Prozent.
Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der zugelassenen Neuwagen sank auf 153,5 Gramm pro Kilometer. Fast 60 Prozent der Fahrzeuge verfügten bereits über Euro-5-Motoren. Dieselaggregate wurden von 40,3 Prozent der 1,47 Millionen Neuwagenkäufer bevorzugt.
Mit 3,15 Millionen Halterwechsel stieg der Gebrauchtmarkt der Pkw leicht an (+ 0,9 %). Die Krafträderverkäufe gingen im ersten Halbjahr um 3,7 Prozent zurück.