Die Reifenhersteller Continental, Michelin und Yokohama Rubber haben Händlern zufolge angesichts der eingebrochenen Nachfrage Langfristverträge für den Kauf von indonesischem Kautschuk storniert.
An der Rohstoffbörse in Tokio brachen die Kautschukpreise daraufhin am Freitag ein und notierten nahe eines am Dienstag erreichten Zweimonats-Tiefs. Ein Conti-Manager in Singapur dementierte, Verträge storniert zu haben, ein Yokohama-Sprecher sagte: "Wir sprechen mit indonesischen Lieferanten über die Volumina." Michelin war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
"Es ist noch nie passiert, dass respektierte Käufer ihre Langfrist-Kontrakte stornieren müssen, aber derzeit ist alles möglich", sagte ein Broker in Jakarta mit Blick auf die Schritte von Conti und Michelin. "Der einzige Lichtblick ist jetzt China, aber wie lang können die den Markt stützen?" Ein Händler auf Sumatra – der indonesischen Insel mit der größten Anbaufläche – sagte, die Stornierungen beträfen Tausende Tonnen von Kautschuk, die im April geliefert werden sollten. "Wir wissen nicht, was mit den Mai-Lieferungen passieren wird." Reifenhersteller fragen 70 Prozent des weltweit produzierten Natur-Kautschuks nach. Indonesien ist nach Thailand der zweitgrößte Produzent des Rohstoffs. Die International Rubber Study Group erwartet in diesem Jahr einen Rückgang des weltweiten Kautschuk-Verbrauchs um 6,4 Prozent auf 20,73 Millionen Tonnen.