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Reifenpanne: ADAC rät von Sprays ab

Reifen­pan­nen sind sel­ten gewor­den. Viele Auto­her­steller haben daher das schwere, Raum fordernde Reserver­ad abgeschafft. Stattdessen behil­ft man sich für den Not­fall mit Chemie. Der ADAC hat jet­zt 10 Reifen­reparatursets und drei Reifen­sprays getestet. Nach Ein­schätzung des Auto­mo­bil­clubs kann jedoch kein Reifen­reparaturset den kon­ven­tionellen Reservereifen oder das Notrad in vollem Umfang erset­zen. Damit Reifen­pan­nen gar nicht erst entste­hen, emp­fiehlt der ADAC ein Reifendruck­kon­troll­sys­tem. Es kann viele Reifen­schä­den schon im Ansatz erken­nen, bevor es über­haupt zur Panne kommt.

Die bil­li­gen aber meist untauglichen Reifen­sprays sind für rund zehn Euro zu haben und nach dem ADAC-Test für die Anwen­dung im Pan­nen­fall nicht empfehlenswert. Es kön­nen damit nur sehr kleine Schä­den behoben wer­den. Die Beschrei­bun­gen, wie die Sprays anzuwen­den sind, reichen nicht aus, bei tiefen Tem­per­a­turen ver­sagen sie manch­mal ganz.
Bess­er seien da schon die Reparatursets, beste­hend aus Dicht­mit­tel und Kom­pres­sor (Luft­pumpe). Allerd­ings gibt es große Unter­schiede. Test­sieger mit der Note „gut“ wurde das Set Pre­mi­um Reifen Seal Repair. Sein Mikro­faserdicht­mit­tel wird auch mit größeren Löch­ern fer­tig. Es ver­fügt über eine ver­ständliche Betrieb­san­leitung und lässt sich über den Haus­müll entsor­gen. Allerd­ings ist der Kom­pres­sor schnell über­fordert. Das Manome­ter kann nur schw­er abge­le­sen wer­den. Vier weit­ere Sets beka­men ein „gut“, zwei schnit­ten „befriedi­gend“ ab und für drei reichte es nur zu einem „aus­re­ichend“.
Für alle Reparatursets gilt: Sie kön­nen die Weit­er­fahrt nur eingeschränkt mit reduziert­er Geschwindigkeit und über eine rel­a­tiv kurze Dis­tanz ermöglichen. Größere Schä­den, Lauf­flächen­ablö­sun­gen oder Defek­te an Reifen­flanken und Ven­tilen lassen sich mit den Sets nicht beheben. Zwis­chen 30 und 115 Euro kostet die Erstausstat­tung mit Kom­pres­sor, Nach­füll­pack­un­gen schla­gen mit bis zu 40 Euro zu Buche. Einige Sets müssen sog­ar kom­plett neu gekauft wer­den.