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Zwei Millionen Dollar für Roboter-Fahrzeug „Boss“

High­tech-Sieg für Con­ti­nen­tal: Ein selb­st­s­teuern­der Chevro­let Tahoe, genan­nt „Boss“, gewann mit Con­ti­nen­tal-Tech­nik die DARPA-Urban Chal­lenge 2007. Mit Hil­fe von Sen­soren und dem Know-how des inter­na­tionalen Auto­mo­bilzulief­er­ers im Bere­ich der Sen­sor­daten­fu­sion erhielt der Fahrzeu­grech­n­er opti­mal auf­bere­it­ete Dat­en von mehr als einem Dutzend Umfeld­sen­soren. Preis­geld für das „Boss“-Entwicklerteam: zwei Mil­lio­nen Dol­lar.

Continental Roboter boss

Eine kün­stliche Vorstadt auf der ehe­ma­li­gen George Air Force Base mit­ten in der Mojave-Wüste in Vic­torville, Kali­fornien (USA). Auf den Straßen fahren 50 Fahrzeuge mit men­schlichen Piloten am Steuer. Bei elf weit­eren Autos, die sich mit Orts­geschwindigkeit fort­be­we­gen, bleiben der Fahrersitz und auch alle anderen Plätze leer. Der Com­put­er hat die Regie über­nom­men. Was sich wie ein Sci­ence-Fic­tion-Film anhört, ist der weltweit renom­mierteste Wet­tbe­werb mit selb­st­fahren­den Autos, die DARPA-Urban Chal­lenge 2007. Ver­anstal­ter ist eine Forschungsabteilung des US-Vertei­di­gungsmin­is­teri­ums. Die Auf­gabe: Eine 100 Kilo­me­ter lange Strecke muss in sechs Stun­den bewältigt wer­den. Dabei sollen die fahrerlosen Autos unfall­frei bleiben und die Verkehrsregeln ein­hal­ten. „Boss“ set­zte sich durch: Er bewegte sich auf dem Ver­suchs­gelände mit­tels Rechen­pow­er von zehn Hochleis­tungs-Com­put­ern geschickt durch enge Straßen, erkan­nte block­ierte Streck­en, wich anderen Fahrzeu­gen aus, passierte fehler­frei Kreuzun­gen und Straßenein­mün­dun­gen – und park­te sog­ar allein in einen Park­platz ein. Dr.-Ing. Michael Darms, der für Con­ti­nen­tal fast zwei Jahre an der Entwick­lung von „Boss“ mit­gear­beit­et hat: „Es war ein­drucksvoll, wie unser Robot­er zügig und sich­er die Strecke an bewegten und sta­tis­chen Hin­dernissen vor­bei bewältigte.” Auch Con­ti­nen­tal Reifen tru­gen zum Sieg bei: Lange nach der Ziel­d­urch­fahrt stellte das Team fest, dass eine Schraube im Pneu hin­ten links steck­te. Kein Prob­lem, denn „Boss“ rollte auf selb­st­dich­t­en­den Sealant-Reifen von Con­ti­nen­tal, die Schä­den für einige Zeit ver­siegeln kön­nen.

Erst 48 Stun­den vor dem Wet­tkampf-Beginn wurde bekan­nt gegeben, auf welchen Straßen das Ren­nen stat­tfind­en sollte. Dies geschah in Form ein­er elek­tro­n­is­chen Straßenkarte, in der auch die entsprechen­den Verkehrsze­ichen einge­tra­gen waren. Die eigentlichen drei zu bewälti­gen­den Mis­sio­nen wur­den dem Team jedoch erst fünf Minuten vor dem jew­eili­gen Start auf einem USB-Stick zugänglich gemacht.

Ein Blick in die Zukun­ft: Immer mehr intel­li­gente Sicher­heitssys­teme – wie beispiel­sweise Con­ti­Guard – helfen, Unfälle zu ver­mei­den und Ver­let­zungs­fol­gen zu reduzieren. „Tech­nolo­gien wie der Kreuzungsas­sis­tent oder die Fahrbah­n­erken­nung wer­den schon in naher Zukun­ft für ganz nor­male Per­so­n­en­wa­gen ange­boten”, kündigt Dr. Karl-Thomas Neu­mann, Vor­standsmit­glied Con­ti­nen­tal AG, an.