Das Landgericht Hannover hat die Machtübernahme Schaefflers im Aufsichtsrat von Continental vorerst gestoppt.

Rolf Koerfer darf nicht wie geplant am Freitag den Aufsichtsratsvorsitz von Hubertus von Grünberg übernehmen.

Koerfer ist juristischer Chefberater des Schaeffler-Konzerns. „Er darf auch nicht an der Sitzung teilnehmen“, sagte ein Sprecher des Gerichts der Financial Times Deutschland. Auf dem Treffen werden die Optionen für die Conti-Sparten und den Gesamtkonzern diskutiert.

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Anlass sei eine Beschwerde von Christian Strenger, Mitglied in der Regierungskommission Corporate Governance. Strenger, der in diesem Fall ausdrücklich als Conti-Aktionär auftrete, sehe einen Interessenkonflikt Koerfers, schreibt die Zeitung. „Herr Koerfer ist Chefberater der Schaeffler-Gruppe. Er müsste aber laut Gesetz allein die Interessen der Continental AG vertreten. Dieser Interessenkonflikt wird aufgrund der Finanzsituation von Schaeffler von juristischen Experten als so gravierend angesehen, dass eine Ausübung des Aufsichtsratsvorsitzes von vornherein ausscheidet“, sagte Strenger.

Das Amtsgericht hatte Koerfers Bestellung in den Aufsichtsrat Anfang Februar durchgewunken. Das Landgericht stoppte dies durch seine vorläufige Entscheidung (Aktenzeichen 21T/09). Es hat den Conti-Aufsichtsräten eine Frist zur Stellungnahme bis zum Dienstag, den 10. März, gegeben. „Spätestens dann wird entschieden, ob ein Interessenkonflikt vorliegt“, sagte der Sprecher des Landgerichts. Der Ausgang sei völlig offen.