Vertreter mehrerer Banken wiesen gegenüber der FTD die Darstellung von Miteigner Georg Schaeffler zurück, dass die Banken bereits ein Sanierungskonzept erhalten hätten. "Es gibt verschiedene knappe Papiere mit fragmentarischen Aussagen, auch eines von Schaeffler.
Als Entscheidungsgrundlage sind diese Papiere aber nicht geeignet", sagte ein hochrangiger Bankmanager.
Aus Schaeffler-Kreisen hieß es, dass es ein vollständiges Konzept inklusive eines Geschäftsplanes für die nächsten Jahre noch nicht gebe. "Wir haben den Banken aber ein Konzept zur Restrukturierung unserer Schulden vorgelegt", betonte ein Schaeffler-Sprecher.
Georg Schaeffler hatte dem "Spiegel" gesagt, man habe den Kreditgebern einen Sanierungsplan vorgelegt und sie zeitlich unter Druck gesetzt. "Wir hoffen, dass sie schnell auf unser vorgeschlagenes Konzept reagieren, weil wir vermeiden wollen, in den Wahlkampf gezogen zu werden", sagte Schaeffler. Seit der Übernahme von 90 Prozent am Automobilzulieferer Continental ist die Schaeffler-Gruppe mit Verbindlichkeiten von 12 Mrd. Euro rechnerisch überschuldet und ringt ums Überleben.
Der Plan, den der Familienkonzern den Banken zur Umschuldung vorgelegt hat, enthält nach FTD-Informationen einen Forderungsverzicht der Banken sowie finanzielle Beiträge der Familie und des Staates. Schaeffler erwartet nun nach Aussage von Georg Schaeffler eine Antwort von den Banken – die diese aber auf Basis eines solch rudimentären Plans nicht geben können. Aus Sicht der Geldhäuser ist dafür ein Geschäftsplan Voraussetzung, der eine Bewertung der Schaeffler-Gruppe erlaubt. Dazu erstellt derzeit auch Deloitte im Auftrag der Banken ein Gutachten, das bis spätestens Anfang April vorliegen soll.
Georg Schaeffler ließ in dem Interview offen, wie viel der Familie nach der Umschuldung an dem Konzern noch bleiben werde. Er räumte ein, dass die Beteiligung unter zehn Prozent sinken könnte, wenn man den aktuellen Marktwert des Unternehmens zugrunde lege.
Quelle: Financial Times