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Schon jetzt an Kälte, Eis und Schnee denken

reifensuchmaschine-winterreifenIn der Werk­statt einen Ter­min für die Win­ter­reifen machen, wenn es alle tun. Nach dem Eiskratzer suchen, wenn man schon längst im Büro sein sollte. Ans Ein­fet­ten der Tür erst dann denken, wenn mor­gens erst mal gar nichts geht. Damit Aut­o­fahrer nicht hek­tisch in die ersten Win­tertage starten müssen, ist jet­zt Vor­bere­itung auf die kalte Jahreszeit ange­sagt.

Die Fach­leute von TÜV SÜD haben die wichtig­sten Tipps zusam­mengestellt. Und gratis oben drauf gibt’s einen Beleuch­tungs-Check vor Ort: Alle Ser­vice-Cen­ter von TÜV SÜD nehmen an den Lichttest­wochen im Okto­ber teil. Für die Aut­o­fahrer kosten­los.

Eine runde Sache: Von O bis O — von Okto­ber bis Ostern. So lautet eine Faust­formel für die Win­ter­reifen-Sai­son. In der kalten Jahreszeit bedeuten die Win­terp­neus ein unverzicht­bares Sicher­heit­splus. Die Haf­tung von Som­mer­reifen lässt bei win­ter­lichen Straßenbe­din­gun­gen spür­bar nach. Bere­its bei Tem­per­a­turen knapp über 0 Grad kön­nen die Gum­mimis­chun­gen von Som­mer­reifen ver­härten. “Jet­zt ist die ide­ale Zeit, um die Win­ter­reifen aufzuziehen — oder einen entsprechen­den Werk­statt­ter­min zu vere­in­baren. So gibt es wed­er lange Wartezeit­en noch böse Über­raschun­gen”, sagt Philip Puls von TÜV SÜD. Win­ter­reifen haben in der Regel weichere Gum­mimis­chun­gen, die sich bess­er der Fahrbah­nober­fläche anpassen. Ger­ade auf Schnee und Schneematsch zeigen Win­ter­reifen ihre beson­dere Stärke. Abge­se­hen von diesen Vorteilen: “Seit dem ver­gan­genen Jahr gilt in Deutsch­land auch die Win­ter­reifenpflicht bei win­ter­lichen Straßen­ver­hält­nis­sen”, so Puls. Wer die Win­ter­reifen schon einige Jahre in Betrieb hat, sollte die Pro­filtiefe über­prüfen. Unter­schre­it­et der Mess­wert vier Mil­lime­ter, sind neue Reifen empfehlenswert. Für den Luft­druck gilt: Rund 0,2 bis 0,3 Bar ober­halb der Angabe des Fahrzeugher­stellers sind in Ord­nung — das erhält alle Vorteile und spart Sprit, weil der Roll­wider­stand geringer ist.

Ein erhel­len­der Ter­min: Vor dem Start in den Win­ter darf der kri­tis­che Blick auf die Lich­tan­lage nicht fehlen. Dabei beson­deres Augen­merk auf die Schein­wer­fer leg­en. Die Gläs­er müssen trock­en und die Reflek­toren klar sein. “Ist Feuchtigkeit im Schein­wer­fer oder der Reflek­tor­spiegel blind, ist jet­zt der richtige Zeit­punkt für den Ersatz gekom­men”, unter­stre­icht Philip Puls. Neben einem Blick auf alle Lam­p­en ist auch ein Funk­tion­stest für die Nebelschlus­sleuchte ange­sagt. Am besten: Im Rah­men der Lichttest­wochen den Gratis-Check am Ser­vice-Cen­ter von TÜV SÜD nutzen. Die Fahrzeug-Profis schauen alles an, was fürs Sehen und Gese­hen­wer­den wichtig ist — inklu­sive Schein­wer­fer­e­in­stel­lun­gen, damit man selb­st die Straße gut ausleuchtet ohne andere zu blenden. Unter www.tuev-sued.de ist schnell das näch­st­gele­gene Ser­vice-Cen­ter zu find­en.

Eine kräftige Pack­ung: Beim Start in den win­ter­lichen Tag kann alles von der Auto­bat­terie abhän­gen. Mod­erne Blei-Akkus gel­ten generell als wartungs­frei oder wartungsarm. Trotz­dem sollte der Flüs­sigkeits­stand min­destens ein­mal im Jahr kon­trol­liert wer­den. Ist er zu niedrig, hil­ft des­til­liertes Wass­er. Hängt der Flüs­sigkeitsver­lust mit einem defek­ten Gehäuse zusam­men, muss jedoch eine neue Bat­terie her. Im Zweifels­fall die Fach­w­erk­statt auf­suchen. “Bei völ­lig wartungs­freien Akkus sind allerd­ings die Zellen oft gar nicht mehr zugänglich. Ist eine solche Bat­terie zu schwach, helfen nur noch Aufladen oder Aus­tausch”, erläutert Philip Puls. Er emp­fiehlt, die Ober­fläche der Bat­terie stets sauber und trock­en zu hal­ten, vor dem Start in den Win­ter noch ein­mal den fes­ten Sitz der Polk­lem­men zu über­prüfen und diese Klem­men mit han­del­süblichem Polfett einzureiben, um Kriech­ströme zu ver­hin­dern.

Eine flüs­sige Formel: Den Stand der Kühlflüs­sigkeit check­en und für Frostschutz möglichst bis minus 25 Grad Cel­sius sor­gen. Das lohnt sich: Denn friert der Küh­ler ein, ist die Weit­er­fahrt gestoppt und es kön­nen gle­ich mehrere hun­dert Euro für die Reparatur fäl­lig wer­den. “Der Frostschutz in der Scheiben­waschan­lage sollte eben­falls nicht ver­nach­läs­sigt wer­den — am besten bei jed­er Fahrt zur Tankstelle über­prüfen”, so ein weit­er­er Tipp von TÜV SÜD-Fach­mann Puls. Der Schutz sollte bis min­destens minus 10, bess­er bis minus 20 Grad Cel­sius reichen. Für klare Sicht zudem wichtig: funk­tions­fähige Wis­cherblät­ter. Hin­ter­lassen die Scheiben­wis­ch­er einen Schmier­film, sollte erst ein­mal über­prüft wer­den, ob Scheibe und Gum­mis wachs- und fet­tfrei sind. Dazu bei­des mit Alko­hol reini­gen. Schmieren die Wis­ch­er dann immer noch, ist ein Aus­tausch erforder­lich. Puls ergänzt: “Für die Scheiben gilt: Diese soll­ten nicht nur fet­tfrei sein, son­dern innen und außen auch regelmäßig gesäu­bert wer­den.”

Ein glat­ter Zugang: Damit man nicht beim ersten Frost vor ver­schlosse­nen Autotüren ste­ht, sollte man jet­zt die Türschlöss­er ein­fet­ten. “Graphit oder Silikon eignen sich am besten, um das Zufrieren der Schlöss­er zu ver­hin­dern”, merkt Puls an. Dich­tun­gen und Gum­mileis­ten bekom­men per Fetts­tift oder Silikon-Spray die notwendi­ge Pflege — und sind so behan­delt vor dem Zufrieren geschützt.

Ein nüt­zlich­es Pot­pour­ri: Auch wenn man am lieb­sten noch nicht an den Win­ter denkt — wer jet­zt alle Uten­silien rund um Eis und Schnee vor­bere­it­et, ist später im Vorteil: Das Defroster-Spray zum Enteisen von Türschloss und Scheiben griff­bere­it hal­ten; den Eiskratzer für die Scheiben ins Auto leg­en; Anti-Beschlagtüch­er für die Innen­scheiben parat hal­ten; Hand­feger oder andere Hil­f­s­mit­tel bere­itle­gen, um den Schnee vom Auto abkehren zu kön­nen; eine Frostschutz-Plane für die Wind­schutzscheibe emp­fiehlt sich, wenn der Wagen stets draußen ste­ht; eine Taschen­lampe mit funk­tions­fähi­gen Bat­te­rien sorgt im Falle eines Fall­es für Durch­blick; eine warme Decke und Hand­schuhe sind bei einem uner­warteten Stau Gold wert. Wer sich häu­figer — etwa zum Ski­fahren — in schneere­ichen Regio­nen aufhält, sollte auch gle­ich an Schneeket­ten und Schneeschaufel denken.