Seite wählen

Sicher Fahren mit Wohnwagen und Hängern

caravaning Freizeit und Urlaub mit dem Wohn­wa­gen wird in Europa immer beliebter – ganz beson­ders bei Englän­dern, Deutschen und Nieder­län­dern.* Nicht ohne Grund: Eine nahezu gren­zen­lose Mobil­ität, Nähe zur Natur und vor allem Fam­i­lien­fre­undlichkeit lock­en immer mehr in die Verkauf­s­räume der rol­len­den Freizei­theime.

Jede sichere und entspan­nte Camp­ing-Tour fängt mit einem per­fekt aufeinan­der abges­timmten Ges­pann an. Zug­fahrzeug und Wohn­wa­gen müssen gut vor­bere­it­et sein und zueinan­der passen: In den Fahrzeug­pa­pieren des Autos ist die max­i­mal zuläs­sige Zuglast für unge­brem­ste und gebrem­ste Anhänger bzw. Wohn­wa­gen angegeben. Goodyear rät, diese Gren­ze nicht max­i­mal auszu­loten, um Motor und Brem­sen des Zug­fahrzeugs, aber auch das eigene Fahrver­mö­gen ins­beson­dere bei Gebirgs­touren nicht zu über­fordern.

Richtige Tech­nik und Gelassen­heit
Schlepp-Ein­steiger starten am besten mit einem Leih-Wohn­wa­gen ein­er eher kleineren Kat­e­gorie und sam­meln so erste wichtige Erfahrun­gen ohne den Stress, gle­ich ein Zwölf-Meter-Ges­pann pilotieren zu müssen. Die Wahl des richti­gen Zube­hörs für den Schlepp­be­trieb, wie etwa ein­er zuge­lasse­nen, tech­nisch ein­wand­freien Anhängerkup­plung oder Zusatz-Klemm­spiegel zur Ver­mei­dung tot­er Winkel, gibt dem Fahrer und anderen Verkehrsteil­nehmern Sicher­heit.
Goodyear-Tipp: Viele Auto­her­steller bieten inzwis­chen ESP mit Ges­pannsta­bil­isierung an – eine wertvolle Hil­fe, wenn Auto und/oder Car­a­van doch mal ins Schlingern oder gar Schleud­ern ger­at­en. Starke Seit­en­böen oder uner­wartete Wasserpfützen kön­nen näm­lich das anson­sten sehr sta­bile Ges­pann schon mal in den Grenzbere­ich der Fahrphysik führen. Viele Aut­o­fahrer sind dann schnell über­fordert.

Bei Beherzi­gung einiger bewährter Tipps ste­ht ein­er vergnügten Reise nichts im Wege. Am Anfang ste­ht ein aus­geruhter, gut vor­bere­it­eter Fahrer, denn das prob­lem­lose Fahren im Hänger­be­trieb erfordert ein gewiss­es Maß an Geschick und Rou­tine – und Gelassen­heit.

Vor Reise­be­ginn
Ein Wohn­wa­gen wird oft für viele Monate des Jahres nicht bewegt. Daher sollte den Reifen, die nur tem­porär ihrem rol­len­den Job nachkom­men, ganz beson­dere Aufmerk­samkeit gel­ten.

Reifencheck ist lebenswichtig
Prüfen Sie vor Fahrtantritt mit Augen und Hän­den den Zus­tand der Wohn­wa­gen-Pneus: Wirft die Seit­en­wand Beulen oder hat sie Risse, weil der Gum­mi län­gere Zeit der Sonne (hohe UV-Belas­tung) oder im Win­ter extremer Kälte (Ver­sprö­dung) aus­ge­set­zt war? Vor­sor­glich Abhil­fe schaf­fen spezielle Reifen­ab­deck­mat­ten aus dem Car­a­van-Zube­hör. Wichtig auch: Über­prüfen Sie die Reifen regelmäßig auf Min­dest­pro­filtiefe, Abflachun­gen, unregelmäßi­gen Abrieb oder eingeschlossene Fremd­kör­p­er. Von höch­ster Wichtigkeit – und auch, um Ärg­er mit der Ver­sicherung im Schadens­fall zu ver­mei­den – ist eine aus­re­ichende  Tragfähigkeit der Reifen, die min­destens das zuläs­sige Gesamt­gewicht des Wohn­wa­gens abdeck­en muss. Ste­ht ein Neureifenkauf an, muss auf Kürzel wie ‘C’ (Car­go) oder ‘XL’ in der Dimen­sion­sangabe geachtet wer­den, um in punc­to Last-Index auf Num­mer Sich­er zu gehen. Wie beim Pkw gilt natür­lich auch für den Car­a­van, dass die Reifen stets mit dem vom Her­steller vorgeschriebe­nen und beladungsab­hängi­gen Reifendruck betrieben wer­den soll­ten.
Car­a­van-Neulinge soll­ten das Rang­ieren und Rück­wärts­fahren auf einem großen Park­platz üben, um das gegensin­nige Reagieren des Car­a­vans zu verin­ner­lichen.

Die Last gut verteilen
Die richtige Verteilung der Gepäck­stücke ist das A und O eines fahrsta­bilen Car­a­vans. Zuweilen typ­is­che Fehler sind ungle­ich­mäßige Beladung, die die Deich­sel zu sehr be- oder ent­lastet, oder eine generelle Über­ladung des Car­a­vans – die von der Polizei im Rah­men regelmäßiger Über­prü­fun­gen nicht sel­ten ent­deckt wird und geah­n­det wird.
Goodyear-Tipp: Die schw­er­eren Gepäck­stücke – am besten genau über der Wohn­wa­ge­nachse – so tief wie möglich laden, gut einkeilen und mit Span­ngurten verzur­ren. Denn rutscht ein schw­er­er Kof­fer bei ein­er Brem­sung in der Kurve mehrere Meter nach vorn, kann der Auf­schlag­im­puls das Zug­fahrzeug im Extrem­fall aus der Spur brin­gen, von den Schä­den im Car­a­vanin­nern ganz abge­se­hen. Was schw­er ist und nicht sich­er ver­staut wer­den kann, sollte grund­sät­zlich bess­er im Auto deponiert wer­den. Und zum Schluss des Checks: Beleuch­tung O.K.? Elek­trisch­er Anschluss dauer­haft hergestellt? Brem­sen in Ord­nung?

Ver­ant­wor­tungsvoll ziehen
Aut­o­fahrer fühlen sich oft unwohl und über­fordert, wenn sie zum ersten Mal mit dem Wohn­wa­gen reisen. Doch diese ver­ständliche Angst ist meist unbe­grün­det, denn Pkw und Wohn­wa­gen sind tech­nisch so weit entwick­elt, dass jed­er zum sou­verä­nen Ges­pan­n­fahrer wer­den kann. Unge­wohnt sind anfänglich auch die zuläs­sige Höch­st­geschwindigkeit von 80 bzw. 100 km/h (je nach Zulas­sung des Wohn­wa­gens) und län­der-spez­i­fis­che Lim­i­tierun­gen. Erfahrene Ges­pan­n­fahrer wis­sen: Wer stets aus­re­ichend Abstand zum Vor­der­mann hält, frühzeit­ig den rück­wär­ti­gen Verkehr beobachtet und mehr Zeit für Über­holen und Auss­cheren sowie län­gere Brem­swege einkalkuliert, kommt sich­er ans Ziel.

Goodyear-Car­a­van­ing-Basics:
- Auf aus­re­ichen­den Abstand nach vorn sowie auf rück­wär­tige Fahrzeuge, die über­holen wollen, acht­en.
- Über­holvorgänge (z.B. bei langsameren Lkw) so ein­pla­nen, dass Sie andere und sich selb­st nicht behin­dern oder in Gefahr brin­gen.
- Pla­nen Sie aero­dy­namis­che Effek­te mit ein: Beim Über­holen von Lkw oder Bussen wer­den Ges­panne oft uner­wartet zur Seite gezo­gen, gebremst oder sog­ar beschle­u­nigt.
- Stellen Sie fest, dass sich hin­ter Ihnen eine Fahrzeugschlange bildet (etwa beim Befahren von Gebirgsstraßen), so nutzen Sie eine Hal­te­bucht, um die anderen Fahrzeuge passieren zu lassen.
- Beim Wen­den pla­nen Sie unbe­d­ingt den nun größeren Wend­kreis ein; die Außen­spiegel helfen Ihnen beim Abschätzen der Fahrzeug­maße.
- Gerät Ihr Car­a­van ins Schlingern, bewahren Sie Ruhe. Brem­sen Sie behut­sam, aber entschlossen und sta­bil­isieren so das Ges­pann. Stellen Sie danach den häu­fig­sten Grund für das Schlingern ab: ungle­ich­mäßige oder zu hohe Beladung des Wohn­wa­gens. Gegen starke Wind­böen hil­ft im Extrem­fall eine Unter­brechung der Fahrt. Oft ist auch zu hohe Geschwindigkeit Anlass für eine Störung. Also: Tem­po drosseln!
- Wenn Sie hal­ten oder parken, berück­sichti­gen Sie Länge, Bre­ite und Höhe Ihres Zuges. Goodyear-Tipp: Ein Merkzettel mit diesen Maßen in Sichtweite hil­ft, entsprechende Verkehrss­childer sofort richtig einzuschätzen.
- Parken Sie auf Rast­plätzen nicht auf für Lkw vorge­se­henen Stell­flächen. Beruf­skraft­fahrer brauchen diese Hal­te­zo­nen unbe­d­ingt, um die vorgeschriebe­nen Ruhezeit­en ein­hal­ten zu kön­nen.

Mit der richti­gen Vor­bere­itung, Beson­nen­heit und etwas Rou­tine kann das Car­a­van­ing vom ersten Kilo­me­ter an sog­ar große Fahrfreude bere­it­en. Ursprüngliche Vor­be­halte und Äng­ste ver­schwinden schnell und der Urlaub kann begin­nen.

Zahlre­iche Infor­ma­tio­nen zu den europäis­chen Camp­ing­plätzen find­en Sie unter www.acsi.eu. Sie brauchen Hil­festel­lung bei der Wahl der richti­gen Wohn­wa­gen­größe oder der Motorisierung des Zug­wa­gens? Wertvolle Tipps in vie­len Sprachen find­en Sie unter www.towcar.eu, www.caravantrekken.nl sowie www.zugwagen.info.