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1.250 Spezialisten entwickeln bei Continental automatisiertes Fahren

continental-automatisiertDie Entwick­lung von Pro­duk­ten und Sys­te­men für automa­tisiertes Fahren ist eines der zen­tralen The­men der langfristi­gen Tech­nolo­gie-Strate­gie des inter­na­tionalen Auto­mo­bilzulief­er­ers Con­ti­nen­tal. “Wir haben uns in den ver­gan­genen Wochen als Vor­stand die Strate­gie- und Bud­get­pla­nung unser­er fünf Divi­sio­nen für die kom­menden Jahre sehr genau ange­se­hen.

Für unsere Auto­mo­tive-Divi­sio­nen sind hierin über­greifend alle notwendi­gen Bausteine abge­bildet, die schrit­tweise bis zum Jahr 2025 zum vol­lau­toma­tisierten Fahren führen wer­den”, sagte der Con­ti­nen­tal-Vor­standsvor­sitzende Dr. Elmar Degen­hart nach Abschluss der Strate­gie-Work­shops.

“Ins­ge­samt wer­den wir als Con­ti­nen­tal ins­beson­dere in den Auto­mo­tive-Divi­sio­nen in den kom­menden Jahren mit Mil­liar­den­sum­men in Forschung und Entwick­lung den Weg zur Mobil­ität der Zukun­ft ebnen helfen”, erk­lärte Degen­hart. “Für uns ist klar, dass automa­tisiertes Fahren ein Ker­nele­ment der Mobil­ität der Zukun­ft sein wird. Als Sys­tem­liefer­ant sind wir bestens aufgestellt, um für unsere Kun­den bis 2016 bere­its Lösun­gen für teilau­toma­tisierte Sys­teme zu entwick­eln und in Serie zu brin­gen. Erste Anwen­dun­gen hoch- und schließlich vol­lau­toma­tisierten Fahrens, auch bei höheren Geschwindigkeit­en und in kom­plex­eren Fahrszenar­ien, kön­nen wir bis 2020 beziehungsweise 2025 serien­reif entwick­eln.”

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Die Real­isierung des automa­tisierten Fahrens erfol­gt Schritt für Schritt

Tech­nol­o­gisch stellt automa­tisiertes Fahren die Evo­lu­tion des bere­its eingeschla­ge­nen Pfads der Fahreras­sis­ten­zsys­teme dar. Ihre kon­se­quente Ver­net­zung mit Fahrerin­for­ma­tions- und Antrieb­ssys­te­men führt schrit­tweise zum Ziel. So kön­nten ab 2016 teilau­toma­tisierte Sys­teme den Fahrer in Stop&Go-Situationen im gerin­gen Geschwindigkeits­bere­ich bis 30 km/h auf der Auto­bahn bere­its ent­las­ten. In diesem ersten Automa­tisierungss­chritt aber wird der Fahrer nicht aus sein­er Ver­ant­wor­tung ent­lassen, das Fahrgeschehen per­ma­nent zu überwachen.

Dieser Schritt kön­nte mit der Hochau­toma­tisierung ab 2020 erfol­gen. Neben der Abdeck­ung höher­er Geschwindigkeits­bere­iche über 30 km/h im Auto­bah­num­feld, wird es die Hochau­toma­tisierung ermöglichen, dass der Fahrer diese Fahrphase für andere Tätigkeit­en — wie beispiel­sweise der Online-Bestel­lung von Wei­h­nachts­geschenken — nutzt. Für bei­de Automa­tisierungs­grade aber gilt uneingeschränkt, dass der Fahrer die Kon­trolle über das Fahrzeug jed­erzeit übernehmen kön­nen muss. Mit der Vol­lau­toma­tisierung ab 2025 kön­nte auch dies nicht mehr erforder­lich sein.

So kann auf der Auto­bahn ein vol­lau­toma­tisiertes Fahrzeug den kom­plet­ten Fahrbe­trieb bis 130 km/h selb­st­ständig steuern. Erre­icht das Fahrzeug jedoch beispiel­sweise die gewün­schte Auto­bahn­ab­fahrt, erfol­gt auch in diesem Automa­tisierungs­grad die Auf­forderung der Kon­trol­lüber­nahme an den Fahrer. Schließlich wird sich die Vol­lau­toma­tisierung bis 2025 noch auf die Auto­bahn beschränken. Kommt er dort dann der Auf­forderung nicht nach, die Kon­trolle zu übernehmen, wird das Fahrzeug sich jedoch selb­st­ständig in einen sicheren Zus­tand brin­gen, also beispiel­sweise abbrem­sen und auf dem Seit­en­streifen anhal­ten.

Ent­mündi­gung? Sel­ber Fahren oder Fahren lassen, das ist hier die Frage

“Automa­tisierte Sys­teme kön­nen die Verkehrssicher­heit um ein Vielfach­es erhöhen und damit Leben ret­ten. Wir ken­nen das aus der Luft­fahrt. Ähn­lich wie bei den Piloten wird automa­tisiertes Fahren ger­ade nicht zur oft her­auf­beschwore­nen Ent­mündi­gung des Fahrers führen. Vielmehr wird das ver­net­zte und auf Wun­sch automa­tisiert fahrende Auto den Fahrer noch freier bei der Nutzung indi­vidu­eller Mobil­ität machen. Wer zum Beispiel auf dem Weg zur Arbeit täglich dieselbe Strecke fährt, wird es sicher­lich als Ent­las­tung empfind­en, wenn das Fahrzeug ihm diese Auf­gabe abn­immt. Gle­ich­es gilt für monot­o­ne und ermü­dende Langstreck­en auf Auto­bah­nen”, erk­lärte Degen­hart.

Mit entsprechen­den Sys­te­men an Bord kann der Fahrer kün­ftig selb­st entschei­den, ob er selb­st fahren möchte oder sich automa­tisiert fahren lässt. Mit der Mark­te­in­führung hochau­toma­tisiert­er Fahrzeuge um 2020 kön­nen sich Fahrer darüber hin­aus anderen Tätigkeit­en wid­men, wie beispiel­sweise der Lek­türe der neuesten Schlagzeilen im Inter­net. Dies eröffnet somit neue Hand­lungsspiel­räume für den Fahrer. Gle­ichzeit­ig wird das automa­tisiert fahrende Auto noch sicher­er, durch die noch stärkere Ver­net­zung in sich und mit sein­er Umwelt. Darüber hin­aus wird auf Basis eines bre­it­en Echtzeit­da­ten­tep­pichs das Energie­m­an­age­ment und die Fahrweise des Fahrzeugs opti­miert und somit noch energieef­fizien­teres Fahren möglich.

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Die Entwick­lung automa­tisierten Fahrens erfordert Sys­temkom­pe­tenz

Bere­its heute arbeit­en bei Con­ti­nen­tal mehr als 1.250 Spezial­is­ten an den Grund­la­gen automa­tisierten Fahrens: an Fahreras­sis­ten­zsys­te­men, wie beispiel­sweise Abstand­sregel­tem­po­mat und Not­brem­sas­sis­tent, die mit aus­gereifter Tech­nolo­gie zur Erfas­sung des Fahrzeugum­felds mit Kam­era, Infrarot und Radar in vie­len Fahrsi­t­u­a­tio­nen den Fahrer war­nen, unter­stützen und ent­las­ten. Um sich auf die ver­stärk­te Nach­frage nach Assis­ten­zsys­te­men noch bess­er fokussieren zu kön­nen, wurde im April dieses Jahres in der Divi­sion Chas­sis & Safe­ty der neue Geschäfts­bere­ich Advanced Dri­ver Assis­tance Sys­tems gebildet.

Con­ti­nen­tal zählt sich bere­its heute zu den führen­den Her­stellern von Fahreras­sis­ten­zsys­te­men und hat seit dem ersten Serien­pro­jekt 1999 für die Mer­cedes S‑Klasse mehr als 100 Pro­jek­te für Auto­mo­bil­her­steller weltweit real­isiert. Darüber hin­aus ver­fügt Con­ti­nen­tal in der Divi­sion Inte­ri­or über langjährige Kom­pe­tenz in der Gestal­tung von Anzeige- und Bedienober­flächen sowie in der Divi­sion Pow­er­train im Energie­m­an­age­ment von Antrieb­ssys­te­men. Die Inte­gra­tion auf Sys­te­mebene wird domä­nenüber­greifend in der strate­gis­chen Voren­twick­lung koor­diniert. In Kom­bi­na­tion mit ihrem Net­zw­erk aus Part­nern im Bere­ich Infor­ma­tions- und Kom­mu­nika­tion­stech­nik befähigt diese Auf­stel­lung Con­ti­nen­tal, automa­tisiertes Fahren ganzheitlich zu real­isieren. Dabei kann der inter­na­tion­al agierende Zulief­er­er bere­its auf mehrjährige Entwick­lungsak­tiv­itäten im Bere­ich Automa­tisierung in der Divi­sion Chas­sis & Safe­ty zurück­blick­en. Neben seinem Engage­ment in diversen Forschung­spro­jek­ten (AKTIV, HAVEit, DARPA Urban Chal­lenge), hat das Unternehmen Anfang 2012 einen zwei­wöchi­gen Dauertest mit bere­its seri­en­na­her Tech­nik im US-Bun­desstaat Neva­da abgeschlossen. Über 6.000 Meilen Fahrzeug­be­trieb wur­den dort hochau­toma­tisiert auf öffentlichen Straßen absolviert.

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Geset­zge­bung maßge­blich entschei­dend für die Mark­te­in­führung

“Tech­nis­che Grund­vo­raus­set­zung für die Real­isierung automa­tisierten Fahrens ist die Sys­temzu­ver­läs­sigkeit. Verkehrssicher­heit auf höch­stem Niveau ist deshalb die unverzicht­bare Grund­lage, auf der automa­tisiertes Fahren auf­set­zen muss”, erk­lärte Degen­hart. Dies bedeutet konkret, die Erforder­nis ein­er aus­fall­sicheren Architek­tur, die im Falle eines Fehlers das Fahrzeug in einem sicheren Fahrzu­s­tand hält. Jedoch wird der Zeitrah­men für die Entwick­lung dieser notwendi­gen Sicher­heit­sar­chitek­tur nicht alleiniger Tak­t­ge­ber für die Mark­te­in­führung sein: “Der Geset­zge­ber wird maßge­blich über das Wann und Wie der Mark­te­in­führung automa­tisiert­er Fahrzeuge entschei­den, schließlich müssen die notwendi­gen geset­zlichen Rah­menbe­din­gun­gen noch geschaf­fen wer­den”, ergänzte Degen­hart.