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Staatshilfe für Schaeffler und Continental?

Die Lan­desregierun­gen in München und Han­nover erwä­gen Staat­shil­fe für das finanziell in Not ger­atene Fir­men­bünd­nis aus Con­ti­nen­tal AG und Scha­ef­fler-Gruppe- Das meldet heute die „Han­nover­sche All­ge­meine Zeitung“.

Aus bei­den Unternehmen sei bekan­nt gewor­den, dass seit dem Woch­enende die Län­der Bay­ern und Nieder­sach­sen über einen Ret­tungss­chirm für die bei­den Autozulief­er­er berat­en.

Bei der außeror­dentlichen Auf­sicht­sratssitzung am Sonnabend, 24. Jan­u­ar 2009, war unter anderem beschlossen wor­den, die Rub­ber Group des Unternehmens, beste­hend aus den Reife­nak­tiv­itäten und Con­titech, auszugegliedern. Huber­tus von Grün­berg, bish­er Auf­sicht­sratsvor­sitzen­der der Con­ti­nen­tal AG in Han­nover soll diesen Prozess begleit­en. In Han­nover wächst nun die Sorge, ein Verkauf der Rub­ber Group werde sich neg­a­tiv auf die rund 7500 Arbeit­splätze in Nieder­sach­sen auswirken.

Die Con­ti­nen­tal AG hat­te noch am Fre­itag ver­gan­gener Woche gemeldet, es sei gelun­gen, die Finanzierung des Unternehmens für 2009 zu sich­ern. Die neuen Verträge mit den Banken waren notwendig gewor­den, nach­dem der Unternehmenswert von Con­ti­nen­tal zuerst durch die erhöhte Abschrei­bung auf das von Siemens erwor­be­nen VDO-Geschäft und die damit zusam­men­hän­gende Gewin­nwar­nung sowie die Auto­mo­bilkrise wegge­brochen war. Die Scha­ef­fler-Gruppe hat­te eben­falls ver­sichert, die Finanzierung der Con­ti-Über­nahme sei gesichert. Ins­ge­samt wird die Ver­schul­dung der bei­den Unternehmen auf 20 Mil­liar­den bis 22 Mil­liar­den Euro geschätzt.

Disku­tiert wer­den jet­zt ver­schiedene For­men staatlich­er Hil­fe. So kön­nte ein Spon­sor, der in das Gum­migeschäft ein­steigt, einen staatlichen Zuschuss erhal­ten. Möglich ist auch eine Beteili­gung des Lan­des. Wie die „Han­nover­sche All­ge­meine“ meldet, ver­fol­gt die Bay­erische Lan­desregierung den Weg, die Bun­desregierung von einem Ein­steigen in das Unternehmen zu überzeu­gen.

Der Auf­sicht­srat hat­te am Sonnabend beschlossen, „den zweit­en deutschen Cham­pi­on von Welt­for­mat “gemein­sam“ aufzubauen. Eine solche Gruppe aus Scha­ef­fler und Con­ti­nen­tal, in der die mech­a­nis­chen Stärken der Her­zo­ge­nau­racher und die Con­ti-Elek­tron­ik-Kom­pe­tenz ver­schmolzen wer­den, hätte 130 000 Mitar­beit­er und erzielte — auf der Basis von 2008er Zahlen – einen Gesam­tum­satz von rund 23 Mil­liar­den Euro. Die „Machtzen­trale“ dieses Unternehmens wird sich zwangsläu­fig nach Süden ver­lagern. Dort sitzt Scha­ef­fler, außer­dem viele VDO-Stan­dorte und auch Con­ti-Vor­stand­schef Karl-Thomas Neu­mann hat sein Büro in Frank­furt bei der ehe­ma­li­gen Teves.