Seite wählen

Steigen die Banken jetzt bei Schaeffler ein

Im Pok­er um die Zukun­ft der angeschla­ge­nen Scha­ef­fler-Gruppe zeich­net sich offen­bar eine Über­nahme des Unternehmens durch die Gläu­biger­banken ab. Die Bun­desregierung will nach einem Bericht der “Süd­deutschen Zeitung” Staat­shil­fen für das Unternehmen ver­mei­den, das sich mit der Über­nahme des Konkur­renten Con­ti­nen­tal ver­hoben hat.

Stattdessen soll­ten die Schäf­fler-Gläu­biger­banken ihre Forderun­gen in Beteili­gun­gen umwan­deln. Bun­deswirtschaftsmin­is­ter Karl-Theodor zu Gut­ten­berg sagte der “Wirtschaftswoche”, sowohl bei Opel als auch bei Scha­ef­fler fehlten bis­lang “Konzepte, die als Entschei­dungs­grund­la­gen dienen kön­nen”. Zugle­ich brachte er eine Insol­venz ins Spiel. Dies bedeute nicht automa­tisch den Unter­gang eines Unternehmens.

In Finanzkreisen hieß es gestern, eine Diskus­sion über einen möglichen Ein­stieg der Kred­itin­sti­tute bei dem Her­zo­ge­nau­racher Unternehmen sei ver­früht. Zunächst müssten Wirtschaft­sprüfer ihr Gutacht­en fer­tig­stellen. Dies soll voraus­sichtlich Ende März vor­liegen.

Gestern trat zudem Con­ti­nen­tal-Auf­sicht­sratschef Huber­tus von Grün­berg nach ein­er Sitzung des Gremi­ums zurück. Er hat­te seinen Rück­tritt bere­its im Jan­u­ar angekündigt und sich damit ein­er öffentlichen Forderung des neuen Haupteign­ers Scha­ef­fler gebeugt. Auf der Sitzung sollte ursprünglich Scha­ef­fler-Berater Rolf Koer­fer zu von Grün­bergs Nach­fol­ger gewählt wer­den. Seine Bestel­lung war aber vom Landgericht Han­nover vor­erst gestoppt wor­den. Die Gew­erkschaften IG BCE und IG Met­all forderten nach der Sitzung ein tragfähiges Zukun­ft­skonzept für Continental/Schaeffler. “Eine Filetierung von Con­ti­nen­tal beziehungsweise der Scha­ef­fler-Gruppe ist nicht akzept­abel”, erk­lärten sie. Auf staatliche Hil­fe aus Bay­ern kann Scha­ef­fler unter­dessen kaum hof­fen. Das würde die Möglichkeit­en des Freis­taats über­steigen, sagte Wirtschaftsmin­is­ter Mar­tin Zeil. Der FPD-Poli­tik­er lehnte Staat­shil­fen für den Autozulief­er­er ab. Bevor der Steuerzahler den Konz­ern stütze, seien erst ein­mal die Banken gefordert – “vor allem solche, die bes­timmte Transak­tio­nen gefördert oder finanziert haben”, sagte er.

Mit ein­er Umwand­lung der Bank­forderun­gen in Anteile würde die Scha­ef­fler-Fam­i­lie deut­lich an Ein­fluss ein­büßen. Die Scha­ef­fler-Gesellschafter hat­ten sich in der Ver­gan­gen­heit bere­it erk­lärt, sich von einem wesentlichen Teil ihrer Beteili­gung zu tren­nen: Die Fam­i­lie hat jedoch betont, sie wolle die unternehmerische Führung behal­ten.

Werbung

Werbung