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Steigen vielleicht die Russen bei Conti ein

Con­ti-Chef Man­fred Wen­nemer darf man wirk­lich bedauern. In seinem Kampf, die Über­nahme der Con­ti­nen­tal AG durch die Scha­ef­fler-Gruppe zu ver­hin­dern, ste­ht er offen­bar allein auf weit­er Flur, nur unter­stützt von seinem Finanzvor­stand Alan Hippe, inzwis­chen sieben Banken und den eige­nen Öffentlichkeit­sar­beit­ern.

Die Kun­den äußern Sym­pa­thie, weil so für sie ein weltweit stark­er Part­ner auf der Seite der Zulief­er­er entste­ht. Die Arbeit­nehmer wollen mit Scha­ef­fler lieber den Spatz in der Hand als einen Geier auf dem Dach, der das Unternehmen vielle­icht zer­fleis­chen will. Der Auf­sicht­srat kommt sein­er Auf­gabe nach und spricht einen dop­pel­ten Rat aus — den zur Mäßi­gung und den zu einem raschen Ende des Kampfs. Und auch die Presse sieht die Sit­u­a­tion der Han­nover­an­er als aus­sicht­s­los.

Sog­ar das „Heimat­blatt“ der Con­ti, die „Han­nover­sche All­ge­meine Zeitung“ (HAZ) liefert fast täglich Argu­mente, die ein rasches Ende anger­at­en erscheinen lassen. Heute weiß sie davon zu bericht­en, die Banken schaut­en sich unter rus­sis­chen Oli­garchen und ara­bis­chen Sche­ichs um, ob sich dort nicht jemand find­et, der gegen die Scha­ef­fler-Gruppe antreten will. Die Kun­den, die Mitar­beit­er, die Poli­tik­er der Region wer­den das mit Schreck­en lesen.

Von ein­er leer­laufend­en Abwehrmas­chine spricht die HAZ und kom­men­tiert, „Scha­ef­fler sitzt bei Con­ti schon fest im Sat­tel“. Nie­mand habe den Ehrgeiz, sie teuer her­auszukaufen. Die Öffentlichkeit­sar­beit­er kön­nen einem angesichts dieser Front pro Scha­ef­fler fast Leid tun.

(Von Peter Schw­erdt­mann) Bericht HAZ