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Zweites Jochen Rindt Revival am Salzburgring mit Doppelsieg für Team TOYO TIRES

geissler-gabrielDas zweite „Jochen Rindt Revival“ fand im Rah­men des His­to-Cups Öster­re­ich von Fre­itag bis Son­ntag, 09.–11. Sep­tem­ber 2011, bei strahlen­dem Son­nen­schein am tra­di­tion­sre­ichen Salzbur­gring statt.

Der seit 2006 von Haupt­spon­sor und Reifen­part­ner TOYO TIRES unter­stützte His­to-Cup bril­lierte jet­zt erneut im Gedenken an die öster­re­ichis­che Formel 1‑Legende Jochen Rindt. So wehte der Geist der Rennsport-Ikone Rindt spür­bar durchs pub­likum­sof­fene Fahrerlager, während auf der anspruchsvollen Rennstrecke etliche his­torische Rennse­rien um Sieg und Ehre kämpften.

Die ca. 10.000 begeis­terten Zuschauer jeden Alters sahen pack­ende Voll­gas-Action von weit über 200 his­torischen Touren-Sport- und Formel-Ren­nern. High­light war der zweite große BMW M1 Pro­car Auftritt mit gut 20 der let­zten 35 existieren­den 470 PS Boli­den seit dem ersten Revival 2008. Ex-BMW-Rennleit­er und selb­st Renn-Leg­ende Jochen Neer­pasch (72) war als promi­nen­tester Zaun­gast vor Ort. Neer­pasch war Ini­tia­tor der spek­takulären und bis heute unvergesse­nen Rennserie im Rah­men der Formel 1 in den Jahren 1979/80.

Im His­to-Cup, Anhang K, für orig­i­nale alte Ren­nwa­gen von 1961–81 holte sich der mehrfache his­torische Europameis­ter Dieter Karl Anton auf seinem Hun­de­knochen-Ford Escort BDA bere­its vorzeit­ig den Gesamt­sieg. Die His­to-Cup-Serien Anhang K und der Super-Touren-Wagen (STW) sind das Herzstück der mit­tler­weile größten europäis­chen, his­torischen Rennserie. Gle­ich danach rang­iert die heftig umkämpfte BMW 325 Chal­lenge für Ein­steiger in den pri­vat­en Motor­sport. Chris­t­ian Walleit (München) aus dem Team TOYO TIRES gelang ein beachtlich­er Dop­pelsieg in der Gruppe N der Chal­lenge, wobei er sich dies­mal noch zusät­zlich mit Gast­fahrer und Langstreck­en-Hero Har­ald „Nip­pel“ Grohs (67) harte Posi­tion­skämpfe lieferte.

Das High­light des Ren­nwoch­enen­des – die BMW M1 Pro­car Serie

Das Glanzstück von His­to-Cup-Ver­anstal­ter Michael Steffny war die Adelung des Events durch die gut 20 leg­endären BMW M1 Pro­car-Ren­nwa­gen. Die fünf train­ingss­chnell­sten Formel 1‑Piloten hat­ten sein­erzeit von Ren­nen zu Ren­nen ein Cock­pit erhal­ten und sich mit den Pro­car-Stamm-Fahrern wie Har­ald Grohs und Dieter Quester pack­ende Wet­tkämpfe geliefert. In mehreren Demo- und Wer­tungs-Läufen fuhren die orig­i­nal M1-Ren­ner der ehe­ma­li­gen Formel 1‑Fahrer Regaz­zoni, Lau­da, Stuck, Piquet & Co. kreis­chend laut um den Salzbur­gring. Sowohl im Sound als auch beim Top-Speed auf der lan­gen Start/Ziel-Ger­aden lagen Wel­ten zwis­chen den M1-Pro­cars und allen anderen Fahrzeu­gen. Die Ren­nen wur­den auf Gle­ich­mäßigkeit gefahren, wobei die Piloten gle­ich­bleibend unge­heuer schnell unter­wegs waren.

Bei so viel Fasz­i­na­tion, die die BMW M1-Pro­cars aus­lösten, präsen­tierte sich par­al­lel eine Straßen-M1- Clubaus­fahrt als sel­ten große Ansamm­lung von knapp 30 dieser teuren Klas­sik­er im Fahrerlager und per Gle­ich­mäßigkeits-Fahrten auf dem Ring.

histo-stw

Die Renn-Klassen des His­to-Cups beim Zweit­en Jochen Rindt Revival

Der vom japanis­chen Reifen­her­steller TOYO TIRES gespon­serte His­to-Cup startete in den Klassen BMW 325 Chal­lenge (Mod­elle E30 1983–91), his­torische Ren­n­touren­wa­gen Anhang K 1961–81, Spezial- Touren­wa­gen (STW) 1961–81, Formel His­toric (Formel Ford 1600, Formel 3, Formel 2, 1960–90), Formel Vau Europe, Touren­wa­gen Open (bis Bj. 2001) sowie der Clas­si­ca Tro­phy (Gle­ich­mäßigkeit­sprü­fung von Serien­fahrzeu­gen bis Bj. 1985).

Die Rennse­rien des His­to-Cups zeigten sich am Salzbur­gring von ihrer besten Seite

Die älteste per­ma­nente Rennstrecke Öster­re­ichs begeis­tert Fahrer und Zuschauer mit enormem Top­speed, Kur­ven mit hohem „Mut-Anteil“ und traumhafter Umge­bung aus Wald und Bergen. Bei stahlblauem Him­mel und hochsom­mer­lichen Tem­per­a­turen genossen alle Beteiligten ein phan­tastis­ches Renn-Woch­enende. Es gab diverse Abflüge, Kaltver­for­mungen und einen kurzen Motor­brand, doch die ambi­tion­ierten Pri­vat-Fahrer sind alle­samt unversehrt über die Run­den gekom­men.

Die „his­torischen Ren­n­touren­wa­gen“ fahren in zwei Kat­e­gorien: His­to-Cup bis Bau­jahr 1981 „FIAAn­hang- K“ und His­to-Cup „Spezial­touren­wa­gen“ bis Bau­jahr 1981. Die „His­torischen“, aufge­baut und einge­set­zt nach dem „Anhang K“ des Sport-Geset­zes, müssen sich genau an das dama­lige Regle­ment hal­ten. Der Bogen span­nt sich vom Alfa Romeo GT, Ford Escort und BMW 2002 bzw. 320, Porsche 911 bis hin zu den großen 3,0 CSL und 635 CSI BMW´s, Ford Mus­tangs, Chevy Camaros und anderen laut brül­len­den V8-Boli­den der Ver­gan­gen­heit. Die „Spezial­touren­wa­gen“ — z.B. ehe­ma­lige Gruppe H oder Gruppe 5 Fahrzeuge — dür­fen wesentlich mehr „Verbesserun­gen“ an den Fahrzeu­gen durch­führen. Hier gel­ten grund­sät­zlich auch der FIA-Anhang K und dazu die jew­eili­gen Anhänge J des Sport­ge­set­zes.

Die BMW 325 Chal­lenge mit hefti­gen Posi­tion­skämpfen

Die 325 Chal­lenge mit über 40 eingeschriebe­nen Fahrern bildet den größten europäis­chen Marken­pokal und ist ein fes­ter Bestandteil der öster­re­ichis­chen Rund­streck­en­szene. Zur Kosten-Erspar­nis gibt es im Regle­ment klare Richtlin­ien – Ein­heits­gewicht inkl. Fahrer von 1.075 kg, Ren­n­fahrw­erk, Ein­heit­sreifen der Marke TOYO TIRES PROXES R888 (Semi-Slick), seri­en­na­her Motor und eine eigens entwick­elte Ren­naus­puffan­lage von REMUS garantieren Chan­cen­gle­ich­heit, Rennsound und span­nende Ren­nen für die Fans. Gefahren wird in zwei Kat­e­gorien — „Gruppe N“ mit opti­mierten Serien­mo­toren mit 2.500 ccm und 190 PS und „Gruppe A“ mit verbesserten Motoren mit max­i­mal 2.750 ccm Hubraum und rund 250 PS. Die engen Manöver und Quer­ste­her der Chal­lenge-Fahrer bracht­en erneut Gänse­haut-Feel­ing auf die gut beset­zten Tribü­nen.

Rund­streck­en-Ass Har­ald Grohs zeigte in der 325 Chal­lenge ganz entspan­nt sein Kön­nen

Der Drexler VIP 325 Gruppe N wurde wieder von der deutschen Langstreck­en-Leg­ende Har­ald Grohs (67) pilotiert. Der tiefe­nentspan­nte, fre­undliche Grohs fuhr den Stamm-Piloten erneut nach Belieben „um die Ohren“ und begeis­terte mehr das Pub­likum als die Mit­fahrer durch span­nende Posi­tion­swech­sel. Man munkelte, dass Grohs sich wieder­holt zurück fall­en ließ, um nicht störend in den heißen Meis­ter­schaft­skampf einzu­greifen.

Der His­to-Cup run­dete mit weit­eren span­nen­den Renn-Serien ein per­fek­tes Woch­enende ab

Die Young Timer Aus­tria lehnt sich an die Deutschen Rennsport Meis­ter­schaft (DRM) der späten 70er Jahre und die Deutsche Touren­wa­gen Meis­ter­schaft (DTM) der 80er und 90er Jahre an.

Bis ein­schließlich Bau­jahr 2001 ist der Pokal nach Gruppe‑N und Gruppe‑A Regle­ment sowie in Hubraumk­lassen aus­geschrieben. Orig­i­nale DTM BMW M3 aller Gen­er­a­tio­nen, Alfa 155 2.0 und Ford Capri, ergänzt von V8 Star-Fahrzeu­gen, boten eine spek­takuläre Show am Salzbur­gring.

In der Formel His­toric gewann ein pfeilschneller March aus dem Jahre 1979. Alles außer den Formel 1- Formel-Ren­nern war hier am Start von 1960 bis Mitte der 80er Jahre. Eine ganz tolle Rennserie, in der mit sel­tenem Motor­sport-Kul­turgut alles gegeben wurde. Zu guter Let­zt gab es auch echt­es Rund­streck­en-Feel­ing für straßen­zuge­lassene Old- und Young­timer mit ein­er schnellen Gle­ich­mäßigkeitswer­tung. Gewon­nen hat ein Alfa Spi­der 2000. Eine schöne Möglichkeit, seinen geliebten Klas­sik­er ein­mal näher ans Lim­it zu fahren.